Iain Duguid: Waren Adam und Eva echte Menschen?

Dieser Artikel von Iain Duguid erschien am 11.05.2020 unter dem Titel: „Were Adam and Eve Real People?“ Übersetzt von Daniel Tollkötter mit freundlicher Genehmigung von Desiring God (Download als pdf).

Wie die Geschichte an ihrer Gestalt hängt

Die Lehre der Heiligen Schrift zum Thema der menschlichen Herkunft ist fundamental wichtig für den Rest der Bibel. Sie ist auch entscheidend für unser Verständnis dessen, wer wir als Menschen in Beziehung zu Gott und zur übrigen Schöpfung sind. Dies sollte nicht überraschen, da es in jeder Kultur in der Geschichte eine Reihe von Ursprungsgeschichten gegeben hat, die ähnliche Fragen beantworten. Die Evolutionstheorie erfüllt diesen Zweck für viele Menschen unserer Zeit – eher als eine erklärende Ursprungsgeschichte denn als fachliche Darstellung wissenschaftlicher Prozesse.

Entwickelte sich die Menschheit allmählich aus verschiedenen niedrigeren Lebensformen, stieg sie durch einen rein naturalistischen Prozess auf, bis sie schließlich unseren heutigen Zustand erreichte (wie es die naturalistische Evolution lehrt)? In diesem Fall ist der biblische Bericht über die Erschaffung von Adam und Eva bestenfalls ein bildlicher Mythos, der den menschlichen Zustand beschreiben mag, aber keinen Bezug zu den tatsächlichen Ereignissen hat.

Oder wurde der langsame Fortschritt auf dem Weg zur Menschheit von Gott geleitet und vielleicht entscheidend von ihm gelenkt, als er ein Paar (oder eine Sippe) von Hominiden nahm und sie mit etwas Besonderem (einer “Seele”) ausstattete, das sie zu einer völlig neuen Spezies machte (wie es die theistische Evolution lehrt)? In diesem Fall mögen die Genesis-Erzählungen historische Ereignisse darstellen, aber nur in einer eher stilisierten Form.

Oder entspringen unsere Ursprünge einem einzigartigen, augenblicklichen Akt der besonderen Schöpfung aus dem Staub der Erde seitens Gottes (wie von der besonderen Schöpfung behauptet)? Diese letzte Sichtweise interpretiert die Ereignisse der Genesis als eine genaue Wiedergabe tatsächlicher historischer Ereignisse.

Die Antworten auf diese Fragen sind von entscheidender Bedeutung für die Gestaltung unseres restlichen Verständnisses über Sinn und Schicksal des Kosmos.

Söhne und Töchter Adams

Der biblische Befund versteht Adam und Eva einheitlich als reale individuelle Menschen, von denen die gesamte Menschheit abstammt. Diese Darstellung beginnt bereits in Genesis 4, wo Adam und Eva sexuelle Beziehungen haben und Kinder zeugen, von denen einer den anderen tötet. In Genesis 5 gibt es eine ausführliche Genealogie der Nachkommen Adams, deren Nachkommenschaft schließlich alle in Genesis 10 aufgeführten Nationen der Welt bilden. Der Inhalt dieser Geschichten wird in ähnlichen Genealogien in den Chroniken und im Evangelium nach Lukas wiedergegeben, die Adams Nachkommen bis zu denen weiterverfolgen, die aus dem Exil zurückkehrten (1. Chr. 1-9) und bis zu Jesus Christus (Lk. 3,23-38).

Ebenso behandelt Jesus den Bericht über die erste Vereinigung von Adam und Eva als eine historische Grundlage für die Heiligkeit der Ehe (Mt. 19,5-6), während die Argumentation des Paulus in Röm. 5 und 1 Kor. 15 nicht nur auf der realen Existenz von Adam und Eva beruht, sondern auch auf ihrem Sündenfall. Auch weitere Texte des Neuen Testaments beziehen sich auf Kain und Abel, die ersten Söhne Adams und Evas, als echte historische Personen (Mt. 23,35; Heb. 11,4; 1. Joh. 3,12; und Jud. 11).

In Röm. 5,12-19 stützt sich das Argument des Paulus auf Adam als eine bestimmte historische Persönlichkeit, dessen individuelle Entscheidungen die gesamte nachfolgende Menschheit bestimmt haben. Nach Paulus war Adam der Erste Mensch im Bund mit Gott. Sein Ungehorsam im Sündenfall brachte die Sünde in die Welt und mit ihr den Tod (Röm. 5,12). Jeder Mensch, der gestorben ist, ist aufgrund der Sünde Adams und der Auswirkungen, die sie auf uns alle hat, gestorben. Seine Erbsünde bedeutet, dass wir alle mit verdorbener und geistig toter Natur in diese Welt eintreten, unfähig zu erkennen, was richtig ist. Aufgrund dieser ersten Sünde haben wir nicht mehr dieselbe Art von ungebrochenem Willen, den Adam hatte.

Die Form der Schrift

Dieser kurze Blick auf das biblische Zeugnis von Adam und Eva offenbart auch eine Form des biblischen Handlungsstrangs, die im Widerspruch zur Evolutionsgeschichte steht – sei es die naturalistische oder die theistische Variante. Augustinus z.B. hat die Geschichte des menschlichen Willens in vier Etappen auf der Grundlage der biblischen Beschreibung von Schöpfung und Erlösung dargestellt. Am Anfang, vor dem Sündenfall, hatten die Menschen eine echte Wahl, zu sündigen oder nicht zu sündigen. Diese Freiheit ging nach dem Fall verloren: Jetzt sind wir nicht frei, nicht zu sündigen.

Wir haben vielleicht die Fähigkeit, uns auf verschiedene Weise für die Sünde zu entscheiden – zum Beispiel, indem wir stolz ein Repertoire an Selbstgerechtigkeit aufbauen, anstatt uns in jede Form des Bösen zu stürzen – aber die Gedanken unseres Herzens und die Früchte, die diese Gedanken tragen, sind von Grund auf böse (Röm. 8,5-8). Erst mit der neuen Geburt haben wir die Fähigkeit anzufangen, aus dem richtigen Grund das Richtige zu tun – zur Ehre Gottes. Und erst, wenn wir im Himmel vollständig erlöst sind, werden wir frei sein bis zu dem Punkt, an dem wir nicht mehr sündigen können – das bedeutet dann tatsächlich Freiheit.

Augustinus’ Verständnis der biblischen Erzählung weist somit der kosmischen Geschichte eine besondere Gestalt zu: eine gute Schöpfung, Sündenfall, Erlösung und Vollendung. Dies ist eine ganz andere Perspektive auf das Wesen der Geschichte als das Verständnis einer evolutionären Sichtweise, die (in ihren religiösen Versionen) typischerweise den Fortschritt der Seele vorwegnimmt.

Die evolutionäre Entstehungsgeschichte beginnt mit einer chaotischen Welt, die sich langsam und allmählich entweder selbst organisiert (bei einer naturalistischen Sichtweise) oder langsam von Gott organisiert wird (bei einer theistischen Sichtweise), bis sie schließlich einen Zustand der Ordnung und “Qualität” erreicht. Nach beiden Sichtweisen wird dieser Zustand der Güte jedoch notwendigerweise erst gegen Ende der Geschichte erreicht, nach einer langen Geschichte von Kämpfen und Konflikten.

Am Anfang Gut

Verglichen mit der evolutionären Entstehungsgeschichte hat die biblische Schöpfungsgeschichte eine deutlich andere Gestalt: Sie beginnt mit einer Welt, über die Gott sagen kann: “Siehe, es ist gut” (1. Mo. 1,18). In der Folge begegnen wir aufgrund der menschlichen Sünde der Welt, in der wir heute leben, einer chaotischen und zerbrochenen Schöpfung, die unter den Auswirkungen des Fluchs der Sünde seufzt und auf ihre Erlösung durch Gott wartet (Röm. 8,19-22). Die Anzahlung auf diese neue Schöpfung ist mit dem Kommen Christi gekommen, so dass jeder, der in ihm ist, begonnen hat, an ihren Auswirkungen teilzuhaben (2. Kor. 5,17). Dennoch wird die Fülle dieser neuen Schöpfung erst mit der Wiederkunft Christi eintreffen.

Auf diese Weise artikulieren die Verfasser der Heiligen Schrift die Geschichte (siehe z.B. 1. Kor. 15,21-24. 45). Es ist klar, dass Gott eine Schöpfungsgeschichte mit einer Form hätte offenbaren können, die mit der evolutionären Erzählung besser übereinstimmt, wenn er sich dazu entschlossen hätte. In der Tat ist es auffallend, dass die meisten alten nahöstlichen Schöpfungsgeschichten eine ähnliche Form haben wie die moderne evolutionäre Erzählung, die mit Chaos beginnt und mit einem (zerbrechlichen) Kosmos endet.

Doch die Form der Erzählung in der Genesis und die an anderer Stelle in der Schrift artikulierte ist ganz anders und letztlich mit dem evolutionären Bericht unvereinbar. Die Menschheit hat sich, wie die übrige Schöpfung, nicht allmählich vom Chaos zum Guten entwickelt. Vielmehr war die Schöpfung, mit Adam und Eva als Schlussstein, am Anfang gut.

Die Neue Schöpfung und das Evangelium

Das Verständnis der Rolle Adams und Evas in der Geschichte ist auch fundamental wichtig für das Verständnis des Evangeliums. Ohne das Verständnis des Problems, welches im Paradies begann, haben wir keinen geeigneten Rahmen, um die Lösung Gottes auf Golgatha zu verstehen.

Paulus artikuliert unseren gegenwärtigen Zustand in dieser Welt in Röm. 3,23: “Alle haben gesündigt und sind der Herrlichkeit Gottes nicht gerecht geworden”. In Eph. 2,1-2 sagt Paulus: “Ihr seid gestorben durch die Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet und dem Lauf dieser Welt gefolgt seid”. Aufgrund unserer Abstammung von Adam, wie Paulus in Röm. 5 erklärt, sind wir alle von Natur aus Sünder, schuldig vor Gott. Wie der Prophet Jesaja uns daran erinnert, sind nicht nur unsere offensichtlich sündigen Taten das Problem; abgesehen von Christus ist unsere eigentliche Gerechtigkeit vor Gott wie unsaubere Lumpen (Jes. 64:6). Weil ein echter Adam uns, seine Nachkommen, in Schuld und Sünde gestürzt hat, brauchen wir einen anderen Vertreter, einen zweiten Adam, der an unserer Stelle steht.

Im Gegensatz dazu hat die evolutionäre Religion keinen ursprünglich guten Zustand der Schöpfung. Das menschliche “Böse” ist einfach Teil der chaotischen Zerrissenheit und Unordnung des Universums, die schließlich durch den Fortschritt überwunden werden wird. Aus dieser Sicht ist Jesus nicht gekommen, um Adams Fall rückgängig zu machen und das perfekte Leben für uns zu leben. Vielmehr erklärt er, dass Jesus mir ein Modell dafür zeigt, wie das Leben der neuen Schöpfung aussieht. Ich sollte versuchen, in Nachahmung dieses Beispiels zu leben und mich selbst durch meine guten Werke zu retten (vielleicht mit ein wenig Hilfe von Gott).

Neues Paradies für neue Menschen

Hinzu kommt, dass die aus der Sünde Adams herrührende gefallene Natur nicht nur auf die Menschheit, sondern auf die gesamte Schöpfung einen tiefgreifenden Einfluss hat. In Röm. 8,19-25 beschreibt Paulus die Schöpfung, die gespannt darauf wartet, dass Gottes Söhne offenbart werden. Das ist die Hoffnung, die wir als Gläubige an Christus haben: nicht nur die Rettung einzelner Menschen, sondern die Erneuerung der ganzen Schöpfung, die durch Adams Sünde der Frustration unterworfen war.

So wie wir vom historische Adam, der der Erste Empfänger des Bundes mit Gott kraft der Schöpfung war, eine sündige Natur erben, die zum physischen und geistlichen Tod führt, so ist auch Jesus Christus in die Welt gekommen, um der Stifter des Bundes einer neuen Menschheit, der Kirche, zu sein, die eine Gerechtigkeit empfängt, die uns durch den Glauben an ihn zugesprochen wird und die zum Leben in Gottes Gegenwart für immer führt.

Bei der historischen Existenz von Adam und Eva und ihrer unmittelbaren Erschaffung aus dem Staub der Erde geht es also nicht nur um Schöpfung versus Evolution im Hinblick auf den Ursprung des Universums; es geht letztlich um Evolution (Erlösung durch Werke) versus neue Schöpfung (Erlösung aus Gnade) im Hinblick auf unsere Erlösung. Die historische Existenz eines einzigartigen ersten Paares, Adam und Eva, ist grundlegend für ein richtiges Verständnis unserer Erlösung und der Vollendung des Universums wie auch unserer Anfänge.

6 Kommentare

  1. >”Verglichen mit der evolutionären Entstehungsgeschichte hat die biblische Schöpfungsgeschichte eine deutlich andere Gestalt: Sie beginnt mit einer Welt, über die Gott sagen kann: “Siehe, es ist gut” (1. Mo. 1,18).”

    Eine etwas seltsamen Argumentation des Autors… beginnt die Schöpfung doch mit: “Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser” (Gen. 1,2)

    Auch sonst bleiben Fragen offen, zb weshalb gibt es 2 (sich Widersprechende?) Schöpfungsberichte? Warum deutet Abels Name (Hauch/ Nichtigkeit) sein Schicksal an? Warum kommt in der Sündenfallerzählung nie das Wort Sünde vor?
    usw.

    Prinzipiell interessanter Überblick, aber als Apologie wenig überzeugend.

    1. Hallo Spinoza, danke für deinen Kommentar. Ich gebe dir recht, dass der Artikel nicht wirklich scharf und auch nicht sonderlich umfassend ist.
      Wo ich eher immer schmunzeln muss ist dieser ständige (also ich meine nicht dich, sondern generell die Diskussionen über die Schöpfung) Verweis auf die zwei Berichte…Ehrlich, ich habe mir die Geschichte mit Frisch-Bekehrten oder mit meinen frisch eingeschulten Kindern eingeschaut und jeder davon sagt mir, dass es zwei Berichte sind. Das ist mehr als offensichtlich, dass es zwei Beschreibungen sind. Worin sie sich aber wiedersprechen, dass konnte mir auch der größte Theologe nicht beweisen. 🙂

  2. Hallo Sergej, danke für die Antwort.
    Zum Glück bin ich kein Theologe, denn Beweisen kann ich nichts.

    Aber vielleicht kannst du mir erklären was es mit der Frage “Wiedersprüche Ja oder Nein?” auf sich hat.

    1.
    Gen 1 stellt eine Reihenfolge auf:
    -Pflanzen (Tag 3)
    -Tiere (Tag 5 + 6)
    -und Menschen als Mann und Frau (Ende von Tag 6)

    2.
    Gen 2,5 Es gibt noch keine Pflanzen, da Gott es nicht Regnen lassen hat und kein Mensch zum bebauen da ist
    Gen 2,7 “da bildete Gott, der HERR, den Menschen, aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele.”
    => Mensch (Adam) wird erschaffen.

    Schonmal seltsam (auch der Mensch als Prämisse), kann aber mit: “Es sind nur Nutzpflanzen gemeint”
    erklärt werden (wenn auch wenig Befriedigend).

    Aber (!): Gen 2,19 :”Und Gott, der HERR, bildete aus dem Erdboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und genau so wie der Mensch sie, die lebenden Wesen, nennen würde, so sollte ihr Name sein.”

    ->auf der Suche nach einem Gegenüber für Adam werden erst die Tiere erschaffen (danach endlich Eva)

    Wir haben jetzt eine andere Reihenfolge:
    -erst Mensch/Adam (Gen 2,7) -> dann Tier (Gen 2,19)

    Im Vergleich zu Gen 1:
    erst Tier -> dann Mensch

    Das Typiche Argument: “Panorama-Ansicht in Gen 1 und Nahaufname in Gen 2” zieht hier nicht. Ein Perspektivenwechsel erklärt die unterschiedliche Reihenfolge nicht.

    Was habe ich vergessen? Was habe ich übersehen?

    Gruß
    Spinoza

    1. Findest du wirklich, dass dort eine andere Reihenfolge stattfindet, weil “im zweiten Bericht mehr Wert auf die Aufgabe des Menschen gelegt wird”?
      Versuchen die Berichte sich sogar nicht gegenseitig zu “harmonisieren” und erklärt der zweite Bericht sogar, warum die Pflanzen noch nicht aufgegangen wurden? Was ist übrigens im zweiten Bericht mit den Sternen, den Fischen, dem Licht usw… Ich denke, wenn man die Schiene mit den zwei Berichten weiter verfolgt, bleibt nur die Möglichkeit, dass hier einer “unsauber zwei Berichte zusammengekürzt hat”… Frage: Warum fiel das den Juden damals nicht auf, die sonst ja offensichtlich sehr geschickt “harmonisiert haben”? Ich denke schon, dass Mose hier unterschiedliche Quellen verwendet, also “zwei Berichte”, aber ich sehe nicht wirklich wie sie sich wiedersprechen… So wird der Mensch als am 6ten Tag geschaffen beschrieben (so der erste Bericht), und der zweite Bericht präzisiert, wie die Schöpfung des Menschen auch im Bezug auf Mann und Frau sein stattfand, oder?. Der eine Bericht ist so global (ganzes Universum), der andere so lokal (paradies und seine beziehung zum Menschen), dass es kaum möglich ist, auch bei noch viel größeren Unterschieden von Wiedersprüchen zu reden, einfach schon aus literarischen Gründen, so zumindest verstehe ich das.

      Also ich habe mehr als Verständnis darin mit dir, dass es mehr als schwer fällt, die Ergebnisse zu harmonisieren. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass “fundamentalistisch-evangelikale” Harmonisierungen oft zu weit gingen und gehen, in dem man jede Differenz “harmonisieren” will. Hier werden in 2 Kapiteln die Entstehung und der Zusammenhalt von 10^40 Atomen beschrieben… Ich meine, aus himmlischer Perspektive, wenn uns noch mehr Quellen zur Verfügung stehen werden, werden wir noch viel mehr Perspektiven erkennen, die uns überraschen werden…

      1. Deine Erklärugsversuche in allen Ehren.
        Wie gesagt: Zur Pflanzen Problematik usw gibt es Erklärungen die mit Ach und Krach eine, wenn auch unbefriedigende, Lösung konstruieren.
        Aber gerade die Reihenfolge Mensch -> Tier oder Tier-> Mensch wird defacto gar nicht erklärt. Auch ein Perspektivwechsel mit Global/Lokal erklärt die, wie bereits gesagt, nicht.

        “Warum fiel das den Juden damals nicht auf” eine Antwort gibst du direkt im nächsten Nebensatz “Harmonisierung”. Die besonderen Auslegungsmethoden von Maiminides oder von Philon von Alexandria. Wenn alles klar ist brauch ich doch keine Aufwendigen Hermeneutischen Regeln oder Allegorisierungen?
        Und da du ja “From Paradise to the Promised Land” gelesen hast: Auf S. 85 (zumindest in meiner PDF Version) wird Ibn Ezra (1092/93–1167) gennant, zumindest im Mittelalter fielen also Probleme im Pentateuch auf.
        Dann noch ein Zitat von T.D. Alexander: “absence of evidence is no evidence of absence.” (S.83 ebd).
        Auch der Konflikt Sadduzäer-Pharisäer (zb zum Thema Eschatologie) zeigt das die Juden sehr erhebliche Theol. Differenzen hatten.

        Aber zumindest mich (wie auch T.D. Alexander) stört so etwas nicht in der Annahme der Inspiriertheit der Schrift. Es gibt halt Evangelkale (ich meine jetzt nicht dich sondern spreche sehr Allgemein) die bei diesen Fragen etwas “aggressiver” werden obwohl sie nur zweifelhafte Antworten haben…

        Naja vielleicht werde ich irgendwann überzeugt?
        Auf jeden Fall danke für die Diskussion!

        Liebe Grüße Spinoza

        PS (Sorry für die Späte Reaktion)

        1. Ja! DAnke für deinen Kommentar! Du hast wirklich recht, gerade wir als Evangelikale nutzen die Inspiration als Ruhekissen, sich nicht ernstlich mit dem Text beschäftigen zu müssen Asche auf unser Haupt!
          Gerne wieder so tolle Kommentare! immer raus damit!

Schreibe einen Kommentar zu Spinoza Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert