Biblische Texte

Was Jesus der ersten Marien-Verehrerin erwiderte

“Es geschah aber, als er dies sagte, da erhob eine Frau aus der Volksmenge ihre Stimme und sprach zu ihm: Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! Er aber sprach: Gewiss, doch glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen!” (Lukas 11,27–28, ELB 2006)

Mitten in eine größere Betrachtung der Auswirkungen von Dämonenaustreibungen findet sich in Lukas 11 ein ungewöhnlicher Ausruf. Man fragt sich was Lukas bewog, gerade diese Begebenheit festzuhalten. Einen gewissen Marien-Kult gab es offensichtlich schon bei den allerersten Jüngern. Und das erscheint auch ganz natürlich: Welche Mutter ist nicht zu beneiden, wenn ihr die Kinder charakterlich und moralisch gelingen!

Interessant: Jesus gibt der Ausruferin recht: Jesu Mutter ist wirklich zu beneiden! Interessant, dass in Jesu Antwort jeglichem Marien-Kult der Wind aus den Flügeln genommen wird: Wenn Maria schon zu beneiden ist, dann nicht wegen irgendwelcher innewohnender Kräfte oder besonderer bereits vorhandener Reinheit, sondern wegen ihrem Sohn.

Und als wäre das nicht genug, verweist Jesus darauf, was noch kostbarer ist, gerade in der Luther-Übrersetzung klingt hier eine starke Anspielung auf Maria: „Er aber sprach: Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren“

Gottes Wort bewahren, das war es was Maria auszeichnete. Wir lesen von ihr zwei Mal im gleichen Evangelium (Luk. 2,19 und Luk. 2,51): „Maria aber behielt alle diese Worte….“ Wenn Maria also als Vorbild gereichen soll, dann als Vorbild für jeden Glaubenden, das Wort Gottes zu bewahren, und wirken zu lassen.

Tatsächlich musste Jesus seine Mutter an beinahe die gleichen Worte selbst erinnern. „Wer Gottes Willen tut, der ist Jesu Bruder, Schwester und Mutter“ (Mk. 3,35 bzw. Mt. 12,50).

Somit ist zu sehen, dass bereits Jesus entschieden jegliche Huldigung seiner Mutter unterband. Wenn wir schon etwas von Maria lernen wollen, dann vielleicht dieses Wort: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh. 2,5).

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