John Piper: „ George Mueller’s Strategy for Showing God“ – Simplicity of Faith, Sacred Scripture, and Satisfaction in God. Seine Biografie, 2004 auf der Bethlehem-Konferenz für Pastoren in Minneapolis vorgestellt von John Piper. Übersetzung von Ruth Metzger.
durch einfachen Glauben, die Heilige Schrift und Zufriedenheit in Gott
Georg Müller war ein gebürtiger Deutscher (ein Preuße). Er wurde am 27. September 1805 in Kroppenstädt geboren und lebte fast das gesamte neunzehnte Jahrhundert hindurch. Er starb am 10. März 1898 im Alter von 92 Jahren. Er erlebte die große Erweckung von 1859 mit, die, wie er sagte, „zur Bekehrung von Hunderttausenden führte“.[1]Er machte Nacharbeit für D. L. Moody,[2] vertrat Charles Spurgeon auf der Kanzel,[3]und inspirierte den missionarischen Glauben von Hudson Taylor.[4]
Die überwiegende Zeit seines Lebens verbrachte er in Bristol in England. Dort leitete er sechsundsechzig Jahre lang ein- und dieselbe Gemeinde – eine Art unabhängige, prämillenialistische,[5] calvinistische[6], baptistische Gemeinde[7], die wöchentlich das Abendmahl feierte[8] und auch Ungetaufte als Mitglieder zuließ.[9] Das war so unkonventionell, wie es sich anhört. Nicht nur was das Gemeindeleben betraf, sondern in fast allen Bereichen seines Lebens war er ein Außenseiter. Aber fast alle seine Eigenheiten zeugten von einem weiten Herzen, dem es um das Wohl anderer ging. A. T. Pierson, der seine, von Müllers Schwiegersohn autorisierte, Biografie schrieb,[10] beschrieb diese weitherzige Extravaganz mit den Worten: Georg Müller „ersann große und großzügige Dinge für die Sache des Herrn“.[11]
1834 (im Alter von 28 Jahren) gründete er die „Anstalt zur Ausbreitung der Schrifterkenntnis für England und das Ausland“[12]. Die bestehenden Missionsg-esellschaften[13] hatten ihn mit ihrem Postmillenialismus, Liberalismus und ihren weltlichen Strategien (z.B. des Schuldenmachens[14]) enttäuscht. Das Institut entwickelte fünf Zweige: 1. Schulen für Kinder und Erwachsene, um biblische Kenntnisse zu vermitteln, 2. Verteilung von Bibeln, 3. Unterstützung von Missionaren, 4. Traktat- und Buchverbreitung und 5. „mittellose Kinder, die beide Elternteile durch den Tod verloren haben, zu verpflegen, zu kleiden und schriftgemäß zu erziehen“[15].
Jeder der fünf Zweige war erfolgreich,[16] aber wofür er zu seinen Lebzeiten und bis heute weltweit bekannt wurde, ist der Dienst an den Waisen. Er baute fünf große Waisenhäuser und kümmerte sich in seinem Leben um 10.024 Waisenkinder. Als er 1834 anfing, gab es in ganz England nur 3.600 Plätze, um Waisenkinder unterzubringen. Doppelt so viele Kinder unter acht Jahren befanden sich in Gefängnissen.[17] Eine der großen Auswirkungen von Müllers Dienst war, dass er andere inspirierte, so dass „fünfzig Jahre, nachdem Herr Müller sein Werk begonnen hatte, allein in England mindestens 100.000 Waisenkinder betreut wurden “[18].
Zwischen 1830 bis 1898 tat er dies neben seinem Predigtdienst. Er predigte dreimal wöchentlich, insgesamt mindestens 10.000 Mal.[19] Und als er 70 Jahre alt wurde, erfüllte er sich einen Lebenstraum: Die nächsten 17 Jahre bis zu seinem 87. Geburtstag widmete er der Missionsarbeit. Er bereiste 42 Länder[20] und predigte im Durchschnitt einmal am Tag[21]. Insgesamt sprach er zu etwa drei Millionen Menschen.[22] 1880 (neun Jahre nach der Gründung der Bethlehem Baptist Church in Minneapolis) predigte er dort neunmal.
1892 (also mit 87 Jahren) beendete er seine Reisetätigkeit. Aber bis zu seinem Tod im März 1898 predigte er in seiner Gemeinde und arbeitete für das Scripture Knowledge Institute (Institut für Schriftkenntnis). Mit 92 Jahren, nicht lange vor seinem Tod, schrieb er: „Ich war in der Lage, jeden Tag und den ganzen Tag zu arbeiten, und das mit Leichtigkeit, wie seit siebzig Jahren.“[23] Am 9. März 1898 leitete er die Mittwochabend-Gebetsversammlung in seiner Gemeinde. Am nächsten Tag wurde ihm um sieben Uhr morgens eine Tasse Tee gebracht, doch auf das Klopfen an der Tür kam keine Antwort. Man fand ihn tot auf dem Boden neben seinem Bett.[24]
Die Beerdigung fand am darauffolgenden Montag in Bristol statt, wo er 66 Jahre lang gedient hatte. „Zehntausende von Menschen standen ehrfürchtig an der Strecke der schlichten Prozession. Männer verließen ihre Werkstätten und Büros, Frauen ihre eleganten Häuser oder bescheidenen Küchen, alle wollten ein letztes Zeichen des Respekts setzen.[25] Tausend Kinder versammelten sich zu einem Gottesdienst im Waisenhaus Nr. 3. Sie hatten nun zum zweiten Mal einen Vater verloren“.[26]
Er hatte seine Bibel fast 200-mal von vorne bis hinten durchgelesen.[27] Er hatte Millionen von Dollar (in heutiger Währung[28]) für die Waisen von Gott erbetet und nie jemanden direkt um Geld gebeten. In den letzten 68 Jahren seines Dienstes bezog er kein Gehalt, sondern vertraute darauf, dass Gott es Menschen aufs Herz legen würde, ihm zu schicken, was er brauchte. Er nahm nie einen Kredit auf und machte keine Schulden.[29] Weder er noch die Waisenkinder mussten jemals Hunger leiden. Nun war der Pastor, der die Waisen liebte und immer aus dem Rahmen fiel, gegangen.
Er war zweimal verheiratet gewesen: Mary Groves heiratete er, als er 25 war, und Susannah Sangar, als er 66 war. Mary gebar ihm vier Kinder. Zwei davon wurden tot geboren. Ein Sohn, Elijah starb, als er ein Jahr alt war. Seine Tochter Lydia heiratete James Wright, der später Müllers Nachfolger als Leiter des Instituts wurde. Lydia starb 1890 mit 57 Jahren. Fünf Jahre später, drei Jahre vor seinem Tod, verlor Müller seine zweite Frau. So überlebte er seine gesamte Familie und blieb allein mit seinem Erlöser, seiner Gemeinde und 2000 Kindern zurück. 39 Jahre war er mit Mary und 23 Jahre mit Susannah verheiratet gewesen. Im Alter von 64 Jahren predigte er bei der Beerdigung von Maria,[30] und mit 90 Jahren predigte er bei der Beerdigung von Susannah.[31] Seine Worte angesichts von Schmerz und Verlust offenbaren uns den Schlüssel zu seinem Leben.
Marys Tod und der Schlüssel zu seinem Leben
Sowohl der vollständige Text der Botschaft bei Marys Beerdigung als auch seine eigenen Aufzeichnungen seiner Erinnerungen an diesen Verlust liegen uns vor. Um seine Worte recht einzuordnen, müssen wir wissen, dass sie sich sehr liebten und ihre gemeinsame Arbeit genossen.
„Waren wir glücklich? O ja, das waren wir wirklich. Unser Glück wurde mit jedem Jahr größer. Wenn ich meine geliebte Frau irgendwo in Bristol unerwartet traf, war das immer eine große Freude für mich. Selbst in den Waisenhäusern begegnete ich ihr nie, ohne dass ich mich freute. Tag für Tag, wenn wir uns in unserer Garderobe in den Waisenhäusern begegneten, um uns vor dem Abendessen oder dem Tee die Hände zu waschen, freute ich mich sehr, sie zu sehen, und bei ihr war es ebenso. Tausendmal habe ich ihr gesagt: „Mein Liebling, seit du meine Frau geworden bist, habe ich dich nie gesehen, ohne mich darüber zu freuen. “[32]
Dann kam die Diagnose: „Als ich hörte, wie Mr. Pritchard die Diagnose ‚rheumatisches Fieber‘ stellte, war ich natürlich auf das Schlimmste gefasst … Mein Herz drohte zu zerbrechen, weil ich sie so sehr liebte“.[33] Der Mann, der erlebt hatte, dass Gott 10.000 Gebete für die Unterstützung der Waisenkinder erhört hatte, bekam dieses Mal nicht, worum er gebeten hatte. Oder doch?
Am 6. Februar 1870, am Tag des Herrn, starb Maria um 4.20 Uhr. „Ich fiel auf die Knie und dankte Gott für ihre Befreiung und dafür, dass er sie zu sich genommen hatte, und bat den Herrn, uns zu helfen und zu tragen“.[34] Er erinnerte sich später, wie er sich in diesen Stunden gestärkt hatte. Und hier wird der Schlüssel zu seinem Leben sichtbar.
„Der letzte Schriftabschnitt, den ich meiner lieben Frau vorlas, war dieser: ‚Denn der HERR, Gott, ist Sonne und Schild. Gnade und Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln.‘ Wenn wir nun an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben, haben wir Gnade empfangen; wir sind der Gnade teilhaftig geworden, und allen solchen wird er auch Herrlichkeit geben. Ich sagte mir in Bezug auf den letzten Teil: ‚Denen, die in Lauterkeit wandeln, wird er nichts Gutes vorenthalten. Ich bin in mir selbst ein armer, wertloser Sünder, aber ich bin durch das Blut Christi gerettet worden; und ich lebe nicht in Sünde, ich wandle aufrichtig vor Gott. Wenn es also wirklich gut für mich ist, wird meine geliebte Frau wieder auferweckt werden, wie krank sie auch ist. Dann wird Gott sie wiederherstellen. Wenn sie aber nicht wiederhergestellt wird, dann weil es nicht gut für mich wäre [sie zu haben].‘ Und so kam mein Herz zur Ruhe. Ich war zufrieden in Gott. Und wie ich schon oft gesagt habe, kommt all das daher, dass ich Gott beim Wort nehme und glaube, was er sagt.“[35]
Die Summe dieser unerschütterlichen Überzeugungen und Erfahrungen sind der Schlüssel zu diesem bemerkenswerten Leben. „Ich bin in mir selbst ein armer, wertloser Sünder.“ „Ich bin durch das Blut Christi gerettet worden.“ „Ich lebe nicht in Sünde.“ „Gott ist souverän über Leben und Tod. Wenn es gut für sie und für mich ist, wird sie wiederhergestellt werden. Wenn nicht, wird sie es nicht.“ „Mein Herz ist in Frieden.“ „Ich bin zufrieden in Gott.“ All das kommt daher, dass man Gott beim Wort nimmt. Hier sehen wir, was Georg Müller im Innersten antreibt und der Schlüssel zu seinem Leben ist: Das Wort Gottes, das seine Sünde offenbart, das seinen Retter offenbart, das Gottes Souveränität offenbart, das Gottes Güte offenbart, das Gottes Verheißung offenbart, das seinen Glauben erweckt, das seine Seele befriedigt: „Ich war zufrieden in Gott.“
Die Gabe des Glaubens vs. die Gnade des Glaubens
Wurden also seine Gebete für Maria erhört? Um nachzuvollziehen, wie Müller selbst diese Frage beantworten würde, müssen wir verstehen, wie er zwischen der außergewöhnlichen Gabe des Glaubens und der eher gewöhnlichen Gnade des Glaubens unterschied. Immer wieder, wenn die Leute ihn auf ein Podest hoben, nur weil er für seine eigenen Bedürfnisse und die der Waisenkinder betete und das Geld auf außergewöhnliche Weise hereinkam, betonte er, dass er nicht die Gabe des Glaubens besaß.
„Glaube nicht, lieber Leser, dass ich die Gabe des Glaubens habe, d.h. jene Gabe, von der wir in 1.Korinther 12,9 lesen und die zusammen mit den ‚Gaben der Heilung‘, ‚Wunderwirkungen‘ und der ‚Weissagung‘ erwähnt wird, und dass ich deshalb fähig wäre, dem Herrn zu vertrauen. Es stimmt, dass der Glaube, zu dem ich befähigt bin, ganz und gar Gottes eigene Gabe ist; es ist wahr, dass Gott allein ihn stützt und dass er allein ihn vermehren kann; es ist wahr, dass ich von Augenblick zu Augenblick von ihm abhängig bin und dass, wenn ich nur einen Augenblick mir selbst überlassen wäre, mein Glaube völlig versagen würde; aber es ist nicht wahr, dass mein Glaube die Gabe des Glaubens ist, von der in 1 Korinther 12,9 gesprochen wird.“[36]
Er besteht deswegen so unnachgiebig auf diesem Punkt, weil sein ganzes Leben – insbesondere die Art und Weise, wie er die Waisenkinder durch Glauben und Gebet unterstützte, ohne jemanden außer Gott um Geld zu bitten – einen Plan verfolgte. Sein Ziel war, Christen zu ermutigen, Gott wirklich das Vertrauen entgegenzubringen, dass er alle ihre Bedürfnisse erfüllt. Wir werden Georg Müllers Leidenschaft für den Dienst an den Waisen nie verstehen, wenn wir nicht sehen, dass das Wohl der Waisen für ihn an zweiter Stelle stand.
„Das sind die drei Hauptgründe für die Einrichtung eines Waisenhauses: 1. Gott soll verherrlicht werden. Wenn es ihm gefällt, mir die Mittel zur Verfügung zu stellen, sieht man dadurch, dass es nicht vergeblich ist, auf ihn zu vertrauen, und der Glaube seiner Kinder wird gestärkt. 2. Das geistliche Wohl der vater- und mutterlosen Kinder. 3. Ihr zeitliches Wohlergehen.“[37]
Täusche dich nicht: Die Reihenfolge dieser drei Ziele ist bewusst so gewählt. Das macht Müller in seinen Erzählungen immer wieder deutlich. Die Waisenhäuser sind da, um zu zeigen, dass man Gott vertrauen kann, und um die Gläubigen zu ermutigen, ihn beim Wort zu nehmen. Dies empfand Müller zutiefst als seine Berufung. Er sagte, Gott habe ihm die Gnade geschenkt, „Gott bei seinem Wort nehmen und sich darauf verlassen zu können“.[38] Es betrübte ihn, dass „so viele Gläubige … bedrückt und beunruhigt waren oder Schuld auf ihr gewissen luden, weil sie dem Herrn nicht vertrauten“. Diese Gnade, dass er auf Gottes Verheißungen vertraute, und dieser Kummer, dass so viele Gläubige Gottes Verheißungen nicht vertrauten, prägten Müllers ganzes Leben. Dies war seine größte Leidenschaft: mit nachvollziehbaren Beweisen zu zeigen, dass man Gott in den praktischen Angelegenheiten des Lebens vertrauen kann. Das war das höhere Ziel, das er mit dem Bau der Waisenhäuser verfolgte, indem er Gott, und nicht die Menschen, um Geld bat. „Das schien mir am besten durch die Errichtung eines Waisenhauses möglich zu sein. Es musste etwas sein, das man auch mit dem natürlichen Auge sehen konnte. Wenn ich, ein armer Mann, einfach durch Gebet und Glauben, ohne irgendjemanden zu bitten, die Mittel für die Errichtung und den Betrieb eines Waisenhauses bekäme, wäre das etwas, das mit dem Segen des Herrn dazu beitragen könnte, den Glauben der Kinder Gottes zu stärken. Zusätzlich wäre es ein Zeugnis von der Realität der Dinge Gottes für das Gewissen der Unbekehrten. Dies war also der Hauptgrund für die Errichtung des Waisenhauses … Der erste und wichtigste Zweck des Werkes war (und ist immer noch), dass Gott durch die Tatsache verherrlicht wird, dass die Waisenkinder unter meiner Obhut nur durch Gebet und Glauben mit allem versorgt werden, was sie brauchen, ohne dass jemand von mir oder meinen Mitarbeitern darum gebeten wird, wodurch man sehen kann, dass Gott IMMER NOCH TREU IST und IMMER NOCH GEBET ERHÖRT.“[39]
Das war die Hauptleidenschaft und das übergeordnete Ziel von Müllers Dienst: Sein Leben so zu führen und das Werk so zu leiten, dass der Beweis erbracht wird, dass Gott real ist, dass Gott vertrauenswürdig ist, und dass Gott Gebete erhört. Er errichtete die Waisenhäuser so, wie er es tat, um Christen zu helfen, Gott zu vertrauen. Das sagt er immer und immer wieder.[40]
Jetzt verstehen wir, warum er so unnachgiebig darauf besteht, dass sein Glaube nicht die Gabe des Glaubens in 1.Korinther 12,9 ist, die nur einige besitzen, sondern die Gnade des Glaubens, die alle Christen haben sollten.[41] Jetzt verstehen wir diesen entscheidenden Unterschied, den er zwischen der Gabe des Glaubens und der Gnade des Glaubens machte. Daran hing sein ganzes Lebensziel. Wenn Christen einfach sagen würden: „Müller ist eine Klasse für sich. Er hat die Gabe des Glaubens“, dann sind wir alle aus dem Schneider und er ist nicht länger ein Beweis und eine Inspiration dafür, wie wir leben sollten. Er sagt es so:
„Der Unterschied zwischen der Gabe und der Gnade des Glaubens scheint mir folgender zu sein. Mit der Gabe des Glaubens kann ich etwas tun oder glauben, dass etwas geschehen wird, dessen Nicht-Tun oder Nicht-Glauben keine Sünde wäre; durch die Gnade des Glaubens kann etwas tun oder glauben, dass etwas geschehen wird, dem das Wort Gottes zugrunde liegt. Deshalb wäre das Nicht-Tun oder Nicht-Glauben Sünde. Zum Beispiel braucht man die Gabe des Glaubens, um zu glauben, dass ein Kranker wieder gesund wird, obwohl es, menschlich gesehen, keinen Anhaltspunkt dafür gibt; denn dafür gibt es keine Verheißung. Es bedarf der Gnade des Glaubens, um zu glauben, dass der Herr mir das Lebensnotwendige geben wird, wenn ich zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit suche; denn es gibt eine Verheißung dafür: Matthäus 6,33[42].“
Müller sah keine biblische Grundlage, um sicher zu sein, dass Gott seine Frau Maria verschonen würde. Er gibt zu, dass ihm einige Male in seinem Leben „so etwas wie die Gabe (nicht Gnade) des Glaubens gegeben wurde, so dass ich bedingungslos bitten und auf eine Antwort warten konnte“.[43] Aber im Fall von Maria hatte er diese seltene Gabe nicht. Und so betete er für ihre Heilung unter Vorbehalt – nämlich dann, wenn es gut für sie und zur Ehre Gottes wäre. Aber vor allem betete er darum, dass sie in Gott zufrieden sein würden, was immer er auch tun würde. Und Gott erhörte dieses Gebet, indem er Müller half, Psalm 84,11 zu glauben. Gott wird nichts Gutes vorenthalten. Gott hat ihm nichts Gutes vorenthalten, und er war zufrieden mit Gottes souveränem Willen. All das, so sagt er, „kommt daher, dass man Gott beim Wort nimmt und glaubt, was er sagt“.
Wie ist Müller zu dieser Einstellung gekommen?
Gehen wir zurück und lassen ihn die Geschichte erzählen – wesentliche Teile davon sind in allen Biografien, die ich mir angesehen habe, ausgelassen.
Sein Vater war ein Ungläubiger, und Georg wuchs nach eigener Aussage als Lügner und Dieb auf.[44] Seine Mutter starb, als er 14 Jahre alt war, und er berichtet nichts über die Auswirkungen dieses Verlusts auf ihn, außer dass er, während sie starb, mit seinen Freunden „halb betrunken“ durch die Straßen zog.[45] Er führte weiterhin ein unzüchtiges Leben und fand sich dann mit 16 Jahren wegen Diebstahls im Gefängnis wieder. Sein Vater bezahlte für seine Entlassung, schlug ihn und brachte ihn in eine andere Stadt (Schönbeck). Müller nutzte seine akademischen Fähigkeiten, um Geld zu verdienen, indem er Nachhilfe in Latein, Französisch und Mathematik gab. Schließlich schickte ihn sein Vater an die Universität Halle, damit er Theologie studierte und sich auf den Beruf eines Pfarrers vorbereitete, weil der Beruf ihm einen guten Lebensunterhalt sichern würde. Weder er noch Georg hatten irgendwelche geistlichen Ambitionen. Müller schätzte später, dass es unter den 900 Theologiestudenten in Halle vielleicht neun gab, die den Herrn fürchteten.[46]
Dann, an einem Samstagnachmittag Mitte November 1825, als Müller 20 Jahre alt war, wurde er zu einer Bibelstunde eingeladen und verspürte durch die Gnade Gottes das Verlangen, hinzugehen. „Es war mir, als ob ich etwas gefunden hätte, wonach ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte. Ich wollte sofort hingehen.“[47] „Sie lasen die Bibel, sangen, beteten und lasen eine gedruckte Predigt.“ [48]Zu seinem eigenen Erstaunen sagte Müller: “Das Ganze machte einen tiefen Eindruck auf mich. Ich war glücklich; aber wenn man mich gefragt hätte, warum ich glücklich war, hätte ich es nicht klar erklären können. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass an diesem Abend [Gott] ein Werk der Gnade in mir begann. . . Dieser Abend war der Wendepunkt in meinem Leben.“[49]
Das stimmt zwar, aber es gab noch einen weiteren Wendepunkt vier Jahre später, den die Biographien dem Leser nicht offenlegen, der aber für Müller absolut entscheidend war für die Art und Weise, wie er Gott sah und wie er seinen Dienst tat.
Ein entscheidender Wendepunkt: Das Vertrauen in die souveräne Güte Gottes
Er kam nach England in der Hoffnung, als Missionar für die London Missionary Society tätig zu werden. Schon bald stellte er fest, dass seine Überzeugungen in Theologie und Dienst nicht mit der LMS übereinstimmten. Es kam schließlich zum Bruch. In der Zwischenzeit kam es zu einer folgenschweren Begegnung.
Müller wurde krank (Gott sei Dank seine Vorsehung auch durch Krankheit!), und im Sommer 1829 ging er in eine Stadt namens Teignmouth, um sich zu erholen. Dort machte er in einer kleinen Kapelle namens Ebenezer mindestens zwei entscheidende Entdeckungen: den Schatz des Lesens und Nachsinnens über dem Wort Gottes[50] und die Wahrheit der Gnadenlehre.[51] Zehn Tage lang lebte Müller mit einem Mann zusammen, dessen Namen uns unbekannt ist, der aber sein Leben für immer veränderte: „Durch die Vermittlung dieses Bruders hat der Herr mir einen großen Segen geschenkt, für den ich ihm in alle Ewigkeit danken werde.[52]
Vor dieser Zeit war ich ein großer Gegner der Lehren von der Erwählung, der begrenzten Sühne und der Gnade des Ausharrens – so sehr, dass ich einige Tage nach meiner Ankunft in Teignmouth die Erwählung als eine teuflische Lehre bezeichnete. Ich wusste nichts von der Erwählung des Volkes Gottes und glaubte nicht, dass das Kind Gottes, wenn es einmal dazu gemacht wurde, für immer sicher sei … Aber jetzt wurde ich durch das Wort Gottes dazu gebracht, diese kostbaren Wahrheiten zu prüfen.“[53]
Er wurde dazu gebracht, die Lehren der Gnade anzunehmen – den robusten, missionsgesinnten, seelengewinnenden, Waisen liebenden Calvinismus, der William Carey, der 1834 starb, kennzeichnete, und der Charles Spurgeon, der 1834 geboren wurde, kennzeichnen sollte.[54] Etwa vierzig Jahre später, im Jahr 1870, sprach Müller zu einigen jungen Gläubigen über die Bedeutung dessen, was ihm in Teignmouth widerfahren war. Er sagte, dass seine Predigttätigkeit vier Jahre lang, von 1825 bis 1829, in Deutschland erfolglos gewesen sei. Dann aber sei er nach England gekommen und sei über die Lehren der Gnade belehrt worden.
„Während meines Lebens in diesem Land gefiel es Gott, mir die Lehren der Gnade auf eine Weise zu zeigen, wie ich sie vorher nicht gesehen hatte. Zuerst hasste ich sie: ‚Wenn das wahr wäre, könnte ich überhaupt nichts für die Bekehrung der Sünder tun, da alles von Gott und dem Wirken seines Geistes abhängt.‘ Aber als es Gott gefiel, mir diese Wahrheiten zu offenbaren, und mein Herz in einen solchen Zustand gebracht wurde, dass ich sagen konnte: ‚Ich bin nicht nur damit zufrieden, einfach nur ein Hammer, eine Axt oder eine Säge in Gottes Händen zu sein, sondern ich werde es als eine Ehre betrachten, von ihm in irgendeiner Weise als Werkzeug gebraucht zu werden; und wenn sich Sünder durch mein Zutun bekehren, so will ich ihm von ganzem Herzen alle Ehre geben.‘ Der Herr schenkte es mir, Frucht zu sehen; der Herr schenkte mir, Frucht in Fülle zu sehen. Sünder haben sich in großer Zahl bekehrt; und seither hat Gott mich auf die eine oder andere Weise in seinem Dienst gebraucht.“[55]
Diese Entdeckung der allumfassenden Souveränität Gottes wurde zur Grundlage von Müllers Vertrauen in Gott, dass er seine Gebete um Geld erhört. Er verzichtete auf sein reguläres Gehalt.[56] Er weigerte sich, die Menschen direkt um Geld zu bitten.[57] Er betete und veröffentlichte seine Berichte über die Güte Gottes und die Erhörung seiner Gebete.[58] Diese Jahresberichte wurden in der ganzen Welt verbreitet und hatten eindeutig eine große Wirkung, indem sie die Menschen dazu motivierten, für die Waisenarbeit zu spenden.[59] Müller wusste, dass Gott Mittel gebraucht. Er pflegte zu sagen: „Arbeite mit aller Kraft, aber vertraue nicht im Geringsten auf deine Arbeit.“[60] Aber er betonte auch, dass seine Hoffnung allein auf Gott gerichtet war, nicht auf seine Bemühungen und nicht auf die veröffentlichten Berichte. Diese Mittel konnten die außerordentlichen Antworten, die er erhielt, nicht erklären.
Müllers Glaube, dass seine Gebete um Geld erhört werden würden, wurzelte in der Souveränität Gottes. Wenn er sich in einer Krise befand, weil er nicht die Mittel hatte, um eine Rechnung zu bezahlen, sagte er: „Wie die Mittel kommen sollen, weiß ich nicht; aber ich weiß, dass Gott allmächtig ist, dass die Herzen aller in seinen Händen sind, und dass Menschen uns Hilfe schicken werden, wenn er seinen Einfluss auf sie ausübt.“ [61]Das ist die Wurzel seines Vertrauens: Gott ist allmächtig, die Herzen aller Menschen sind in seinen Händen,[62] und wenn Gott beschließt, ihre Herzen zu beeinflussen, werden sie geben.
Er hatte diese absolute Souveränität Gottes im Zusammenhang mit der Gnadenlehre kennen und lieben gelernt, und deshalb schätzte er sie vor allem als souveräne Güte.[63] Dies gab ihm die Möglichkeit, inmitten enormer Belastungen und gelegentlicher Tragödien einen persönlichen Frieden zu bewahren, der das menschliche Verständnis übersteigt. „Der Herr legt uns nie mehr Züchtigung auf“, sagte er, „als unser Herzenszustand nötig macht; während er mit der einen Hand schlägt, stützt er mit der anderen.“[64] Angesichts leidvoller Umstände sagt er: „Ich beuge mich, ich bin zufrieden mit dem Willen meines himmlischen Vaters. Ich suche ihn durch vollkommene Unterwerfung unter seinen heiligen Willen zu verherrlichen. Ich lasse nicht ab, die Hand zu küssen, die mir diese Prüfungen auferlegt.“[65]
Und als er im Begriff steht, ein Stück Land zu verlieren, das er für das nächste Waisenhaus benötigt, sagt er: „Wenn der Herr mir dieses Stück Land nehmen würde, dann nur, um mir ein noch besseres zu geben; denn unser himmlischer Vater nimmt seinen Kindern nie etwas Irdisches, es sei denn, er will ihnen stattdessen etwas Besseres geben.“[66] Das meine ich mit dem Vertrauen in Gottes souveräne Güte. Das ist die Wurzel von Müllers Glauben und Dienst.
Das Aroma von Müllers Calvinismus: Zufriedenheit in Gott und fröhliche Selbstverleugnung
Müllers Calvinismus hatte ein anderes Aroma als die gängigen Klischees. Für ihn diente die souveräne Güte Gottes in erster Linie der Zufriedenheit der Seele. Und diese zufriedene Seele war dann frei, sich zu opfern und ein Leben in Einfachheit, Risikobereitschaft, Selbstverleugnung und Liebe zu führen. Aber alles entsprang dieser Zufriedenheit der Seele in einem gnädigen, souveränen Gott. Sie war der Ausgangspunkt. Müller ist in diesem Punkt klarer als jeder andere, den ich je gelesen habe. Er schämt sich nicht, fast kindlich einfach zu klingen:
„Nach meinem Urteil ist das der wichtigste Punkt, den es zu beachten gilt: Seht vor allen Dingen zu, dass eure Seelen im Herrn glücklich sind. Andere Dinge mögen euch bedrängen, das Werk des Herrn mag sogar dringende Ansprüche an eure Aufmerksamkeit stellen, aber ich wiederhole bewusst: Es ist von höchster und größter Wichtigkeit, dass ihr vor allen Dingen danach strebt, dass eure Seelen wirklich glücklich in Gott sind! Strebt jeden Tag eures Lebens zuallererst danach! Davon habe ich mich in den letzten fünfunddreißig Jahren nicht wegbewegt. In den ersten vier Jahren nach meiner Bekehrung wusste ich nicht, wie wichtig das ist, aber jetzt, nach vielen Erfahrungen, lege ich diesen Punkt besonders meinen jüngeren Brüdern und Schwestern in Christus ans Herz: Das Geheimnis allen wahren, wirksamen Dienstes ist die Freude an Gott, die Erfahrung der persönlichen Bekanntschaft und Gemeinschaft mit Gott selbst.“[67]
Warum ist dies „das Allerwichtigste“? Warum ist das tägliche Glück in Gott „von höchster und größter Wichtigkeit“? Eine seiner Antworten ist, dass es Gott verherrlicht. Nachdem er von einer Krankheit seiner Frau erzählt hat, bei der er sie fast verloren hätte, sagt er: „Ich habe … diesen Fall so ausführlich geschildert, um zu zeigen, wie wichtig es ist, mit dem Willen Gottes zufrieden zu sein, nicht nur, um ihn zu verherrlichen, sondern auch, weil es sich am Ende als der beste Weg erweist, um das Verlangen unseres Herzens zu befriedigen“.[68] Es zeigt sich, dass Gott auf herrliche Weise zufriedenstellend ist.
Aber es gibt noch eine andere Antwort: nämlich, dass das Glück in Gott die einzige Quelle dauerhafter und gottgefälliger Selbstverleugnung, Opferbereitschaft und Liebe ist. In Bezug auf die Änderung des Lebensstils und die Einfachheit sagt er:
„Wir sollten die Sache auf die richtige Weise beginnen, d.h. nach dem richtigen Zustand des Herzens streben; innerlich, statt äußerlich beginnen. Sonst wird es nicht von Dauer sein. Wir werden zurückschauen oder sogar in einen schlimmeren Zustand als vorher geraten. Aber ach! wie anders sieht es aus, wenn die Freude an Gott uns zu irgendeinem kleinen Akt der Selbstverleugnung führt. Wie gerne tun wir es dann!“[69]
„Fröhliche Selbstverleugnung“ ist das Aroma von Müllers Calvinismus. Wie kann es so etwas geben? Er antwortet: „Selbstverleugnung ist nicht so sehr ein Verzicht als vielmehr ein Aufschub: Wir opfern ein gegenwärtiges Gut um eines zukünftigen und größeren Gutes willen.“[70] Deshalb ist das Glück in Gott von ‚höchster Wichtigkeit‘, weil es der Schlüssel zu einer Liebe ist, die Opfer bringt und Risiken eingeht. „Alles … sei es Verzicht, Selbstverleugnung oder dass wir der Welt gestorben sind, sollte aus der Freude resultieren, die wir in Gott haben“.[71]
Einmal besuchte ihn eine wohlhabende Frau, um mit ihm über eine mögliche Schenkung an das Institut zu sprechen. Er hat sie nicht um das Geld gebeten. Aber als sie gegangen war, bat er Gott darum. Und die Art und Weise, wie er das tat, offenbart sein Verständnis dafür, wie das Herz eines Menschen funktioniert.
„Nachdem sie gegangen war, bat ich den Herrn, er möge diese liebe Schwester in sich selbst so glücklich machen und sie befähigen, ihren wahren Reichtum und ihr Erbe in dem Herrn Jesus und die Wirklichkeit ihrer himmlischen Berufung so zu erkennen, dass sie durch die Liebe Christi gedrängt würde, diese 500 [Pfund] freudig zu seinen Füßen niederzulegen.“[72]
Wie erlangen und bewahren wir unser Glück in Gott?
Wenn das Glück in Gott „von höchster und größter Wichtigkeit“ ist, weil es die Quelle der aufopfernden Liebe ist, die Gott ehrt, dann lautet die entscheidende Frage: Wie können wir es erlangen und bewahren?
„Wie aber können wir zu diesem beständigen Glück der Seele gelangen? Wie können wir lernen, Gott zu genießen? Wie kommen wir zu einer solchen Befriedigung der Seele in Gott, die uns befähigt, die Dinge dieser Welt als im Vergleich unnütz und wertlos loszulassen? Ich antworte: Dieses Glück ist durch das Studium der Heiligen Schrift zu erlangen. Darin hat sich Gott uns im Antlitz Jesu Christi offenbart.“[73]
Das Glück in Gott kommt daher, dass uns Gott im Angesicht Jesu Christi durch die Heilige Schrift offenbart wird. „In der Schrift … lernen wir den Charakter Gottes kennen. Unsere Augen werden durch Gott geöffnet, so dass wir erkennen, was für ein herrliches Wesen Gott ist! Und dieser gute, gnädige, liebende himmlische Vater ist unser Teil für Zeit und Ewigkeit.“[74] Gott zu kennen ist der Schlüssel, um in Gott glücklich zu sein.
Je mehr wir von Gott wissen, desto glücklicher sind wir … Als wir Gott ein wenig kennenlernten, begann unser wahres Glück; und je mehr wir ihn kennenlernen, desto glücklicher werden wir. Was wird uns im Himmel so über alle Maßen glücklich machen? Es wird die umfassendere Erkenntnis Gottes sein.“[75]
Deshalb ist das wichtigste Mittel, um für die Freude an Gott zu kämpfen, das Eintauchen in die Heilige Schrift, wo wir Gott in Christus am deutlichsten sehen. Als er 71 Jahre alt war, sprach Müller zu jüngeren Gläubigen:
„In brüderlicher Liebe und Zuneigung möchte ich nun meinen jüngeren Glaubensbrüdern einige Hinweise geben, wie sie die geistliche Freude bewahren können. Für dauerhafte Freude im Herrn ist es unbedingt notwendig, dass man regelmäßig die Heilige Schrift liest. Sie ist das von Gott bestimmte Mittel zur Ernährung des inneren Menschen … Betrachte sie und denke darüber nach … Vor allem sollten wir die Heilige Schrift regelmäßig durchlesen, nacheinander, und nicht hier und da ein Kapitel herausgreifen. Wenn wir das tun, bleiben wir geistliche Zwerge. Ich sage euch das aus tiefster Überzeugung. In den ersten vier Jahren nach meiner Bekehrung habe ich keine Fortschritte gemacht, weil ich die Bibel vernachlässigt habe. Aber als ich sie regelmäßig mit Bezug auf mein eigenes Herz und meine Seele durchlas, machte ich direkt Fortschritte. Dann wurden mein Friede und meine Freude immer beständiger. Jetzt mache ich das schon seit 47 Jahren. Ich habe die ganze Bibel etwa 100mal durchgelesen, wenn ich wieder vorne anfange, ist sie immer wieder neu und frisch … So haben mein Friede und meine Freude immer mehr zugenommen.“[76]
Er war einundsiebzig und lebte und las noch einundzwanzig Jahre weiter. Aber er blieb bei seiner Strategie für die Zufriedenheit in Gott. Als er sechsundsiebzig war, schrieb er dasselbe wie mit sechzig: „Ich sah klarer als je zuvor, dass die erste große und wichtigste Aufgabe, der ich mich jeden Tag widmen sollte, darin bestand, meine Seele im Herrn glücklich zu machen.“[77] Und die Mittel blieben dieselben:
„Ich sah, dass das Wichtigste, was ich zu tun hatte, darin bestand, mich dem Lesen des Wortes Gottes und dem Nachsinnen darüber zu widmen … Was ist die Nahrung für den inneren Menschen? Nicht das Gebet, sondern das Wort Gottes; und … nicht das einfache Lesen des Wortes Gottes, so dass es nur durch unseren Verstand fließt, so wie Wasser durch ein Rohr fließt, sondern das Nachdenken über das Gelesene, das Nachsinnen darüber und die Anwendung auf unser Herz.“[78]
Womit wir wieder bei der Zufriedenheit von Müllers Seele beim Tod seiner Frau Maria wären. Erinnern Sie sich, dass er sagte: „So kam mein Herz zur Ruhe. Ich war zufrieden in Gott. Und wie ich schon oft gesagt habe, kommt all das daher, dass ich Gott beim Wort nehme und glaube, was er sagt.“[79]
Das Ziel von George Müllers Leben war es, Gott zu verherrlichen, indem er den Menschen half, Gott beim Wort zu nehmen.[80] Zu diesem Zweck sättigte er seine Seele mit dem Wort Gottes. Einmal sagte er, er lese die Bibel fünf- oder zehnmal öfter als alle anderen Bücher. [81]Er wollte Gott in Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, sehen, um das Glück seiner Seele in Gott zu bewahren. Durch diese tiefe Zufriedenheit in Gott wurde Georg Müller von den Ängsten und Begierden der Welt befreit. Und in dieser Freiheit der Liebe wählte er eine Strategie des Dienstes und einen Lebensstil, der die Realität, die Vertrauenswürdigkeit und die Schönheit Gottes zur Schau stellte. Um es mit seinen eigenen Worten zu sagen, wurde sein Leben zu einem „sichtbaren Beweis für die unveränderliche Treue des Herrn“[82].
In diesem außergewöhnlichen Leben wurde er von seiner tiefen Überzeugung getragen, dass Gott souverän über das menschliche Herz ist und es als Antwort auf das Gebet dorthin lenken kann, wo er will; und dass Gott souverän über Leben und Tod ist; und dass Gott in seiner Souveränität gut ist und denen, die aufrichtig leben, nichts Gutes vorenthält. In der letzten Krankheit seiner Frau stärkte er sich immer wieder mit dem Lied:
Das Beste an Segnungen wird er uns geben,
nichts als Gutes wird uns je widerfahren.
Sicher zur Herrlichkeit wird er uns führen.
Oh, wie er liebt![83]
Eine Ermahnung und eine letzte Bitte von Müller
Ich überlasse ihm das letzte Wort der Ermahnung und der Bitte an uns, sich ihm auf dem Weg des radikalen, freudigen Glaubens anzuschließen:
„Lieber christlicher Leser, willst du diesen Weg nicht erproben? Willst du nicht selbst erfahren, wie wunderbar und glücklich dieser Weg ist, alle deine Sorgen, Lasten und Nöte auf Gott zu werfen? Dieser Weg steht dir ebenso offen wie mir … jeder ist eingeladen und aufgefordert, auf den Herrn zu vertrauen, ihm von ganzem Herzen zu vertrauen, seine Last auf ihn zu werfen und ihn am Tag der Not anzurufen. Wollt ihr das nicht tun, meine lieben Brüder in Christus? Ich wünsche mir, dass ihr es tut. Ich wünsche mir, dass ihr schmeckt, wie süß dieser Herzenszustand ist, in dem ihr, obwohl ihr von Schwierigkeiten und Nöten umgeben seid, doch in Frieden leben könnt, weil ihr wisst, dass der lebendige Gott, euer Vater im Himmel, für euch sorgt.“[84]
Eine Anmerkung zu den Quellen
Mir ist keine wissenschaftliche Biographie bekannt, die Müller in den Kontext seines religiösen und sozialen Umfelds einordnet und dabei seine eigenen Schriften sorgfältig und dokumentiert berücksichtigt. A. T. Piersons George Mueller of Bristol: His Life of Prayer and Faith (1889; Nachdruck, Grand Rapids, Mich.: Kregel, 1999) (deutsch: A.T. Pierson: Niemals enttäuscht, CLV 2023) wurde von jemandem geschrieben, der Müller kannte und bewunderte, und wurde von Müllers Schwiegersohn, James Wright, autorisiert. Ich denke, dass Piersons Einschätzung von Müllers Persönlichkeit zutreffend ist, aber weder hier noch in den anderen mir bekannten populären Biographien wird der Leser eine tiefgehende und genaue Darstellung von Müllers Lehre finden, die sein Leben stark beeinflusste. Daher sollte jeder, der sich ernsthaft mit Müller befasst, unbedingt dieses neu aufgelegte Buch lesen George Mueller, A Narrative of Some of the Lord’s Dealing with George Muller, Written by Himself, Jehovah Magnified. Addresses by George Muller Complete and Unabridged, 2 Bände.[85] (Muskegon, Mich.: Dust and Ashes Publications, 2003).
Ein kürzerer Zugang zu Müllers Leben und Schriften wurde ebenfalls neu aufgelegt: George Mueller, Autobiography of George Mueller, or A Million and a Half in Answer to Prayer, zusammengestellt von G. Fred Bergin (Denton, Tex.: Westminster Literature Resources, 2003) (deutsch: Georg Müller: … als sähe er den Unsichtbaren, Autobiografie von Georg Müller, CLV 2015).
[1] George Mueller, A Narrative of Some of the Lord’s Dealing with George Muller, Written by Himself, Jehovah Magnified. Addresses by George Muller Complete and Unabridged, 2 Bände. (Muskegon, Mich.: Dust and Ashes, 2003), 1:646.
[2] Ibid., 2:675.
[3] Arthur T. Pierson, George Mueller of Bristol and His Witness to A Prayer-Hearing God (Grand Rapids, Mich.: Kregel, 1999), 248. Originally published as “Authorized Memoir” (Old Tappan, N.J.: Fleming H. Revell, 1899).
[4] Pierson, George Mueller, 354.
[5] Mueller, Narrative, 1:41.
[6] Ibid., 1:39-40.
[7] Ibid., 1:53.
[8] Ibid., 1:191
[9] Ibid., 1:140
[10] Pierson, George Mueller, 13
[11] Ibid., 264
[12] Mueller, Narrative, 1:80
[13] Ibid., 1:80-81
[14] „Bist du verschuldet? Dann bekenne die Sünde, die du begangen hast. Bekenne dem Herrn aufrichtig, dass du gegen Röm. 13,8 gesündigt hast. Und wenn du entschlossen bist, keine Schulden mehr zu machen, was auch immer das Ergebnis sein mag, und du auf den Herrn wartest und wirklich auf ihn vertraust, werden deine gegenwärtigen Schulden bald bezahlt sein. Bist du schuldenfrei? Dann beschließe, in der Kraft Jesu lieber die größten Entbehrungen zu ertragen und auf Gottes Hilfe warten, zu als zu unbiblischen Mittel wie Borgen, Kreditaufnahme usw. zu greifen, um dich zu befreien, was auch immer deine zukünftige Not sein mag. Diesen Weg muss man nur praktisch erproben, um zu erkennen, wieviel besser er ist“. Mueller, Narrative, 1:251.
[15] Ibid., 2:365-375.
[16] Hier eine Zusammenfassung der Errungenschaften bis zum Mai 1868 in Müllers eigenen Worten: „Mehr als 44.500 Kinder oder erwachsene Personen wurden in den verschiedenen Schulen unterrichtet, die vollständig durch das Institut unterstützt wurden; über 44.500 Exemplare der Bibel und über 40.600 Neue Testamente und über 20.000 andere kleinere Teile der Heiligen Schrift in verschiedenen Sprachen wurden seit der Gründung der Institution bis zum 26. Mai 1868 verteilt; und ungefähr 31.000.000 Traktate und Bücher, ebenfalls in verschiedenen Sprachen, wurden verteilt. Ebenso gab es von Anfang an Missionare, die durch die Mittel des Instituts unterstützt wurden, und in den letzten Jahren waren es mehr als 120. Allein für dieses Ziel wurden von Anfang an bis zum 26. Mai 1868 76.137 Pfund ausgegeben. Außerdem standen 2.412 Waisenkinder in unserer Obhut, und es wurden fünf große Häuser mit einem Kostenaufwand von über 110.000 Pfund für die Unterbringung von 2.050 Waisenkindern errichtet. Was die geistlichen Ergebnisse betrifft, so werden sie sich erst in der Ewigkeit zeigen; doch auch für die Frucht, die wir schon gesehen haben, haben wir Anlass zu überfließendem Lob und Dank.“ Mueller, Narrative, 2:314.
[17] Pierson, George Mueller, 274.
[18] Ibid.
[19] Ibid., 305
[20] George Mueller, Autobiography of George Mueller, or A Million and a Half in Answer to Prayer, compiled by G. Fred Bergin (Denton, Tex.: Westminster Literature Resources, 2003), ix.
[21] Pierson, George Mueller, 305.
[22] Ibid., 257
[23]Ibid., 283.
[24] Ibid., 285.
[25] Ibid., 285-286.
[26] Ibid., 286.
[27] Ibid., 287. Nach eigener Aussage hatte er die Bibel, als er 71 Jahre alt war, 100mal durchgelesen. Mueller, Narrative, 2:834.
[28] Eine Schätzung besagt, dass Müller in heutiger Währung etwa 150.000.000$ eingenommen hat. Dank an Coty Pinckney für den Hinweis und die Berechnungen unter Verwendung von John J. McCusker, “Comparing the Purchasing Power of Money in Great Britain from 1264 to Any Other Year Including the Present,” Economic History Services, 2001 (http://www.eh.net/hmit/ppowerbp/).
[29] „Wenn ich auf die einunddreißig Jahre zurückblicke, in denen dieses Institut tätig war, so habe ich mich, wie man sehen wird, durch Gottes Gnade an die ursprünglichen Grundsätze gehalten, auf denen es am 5. März 1834 zu seiner Ehre gegründet wurde. Während dieser ganzen Zeit habe ich keine Schulden gemacht, und es ist nie dazu gekommen, dass ich am Ende einer Abrechnung gänzlich ohne Geld dastand. So groß meine Glaubensprüfungen auch gewesen sein mögen, so habe ich mich doch nie verschuldet. Ich war der Meinung, dass, wenn Gottes Zeit für eine Ausdehnung der Arbeit gekommen wäre, er auch die Mittel dafür geben würde. Bis er sie zur Verfügung stellte, wollte ich ruhig seine Zeit abwarten und nicht handeln, bis seine Zeit gekommen war.“ Mueller, Narrative, 2:291. Zu seiner Ansicht über Schulden, siehe auch 1:25, 62, 83, 169, 172, 213, 251, 259, 316-317, 403.
[30] Mueller, Narrative, 2:389-401.
[31] Pierson, George Mueller, 279.
[32]Mueller, Narrative, 2:392-393.
[33] Ibid., 2:398.
[34] Ibid., 2:400.
[35] Ibid., 2:745. Für die eigentliche Trauerpredigt nahm Müller Psalm 119,68 als Predigttext: „Du bist gut und tust Gutes“. Er begann wie folgt: „‚Der Herr ist gut und tut Gutes‘. Alles wird gemäß seinem eigenen gesegneten Charakter geschehen. Es kann nichts anderes als das, was gut ist, wie er selbst, von ihm ausgehen. Wenn es ihm gefällt, meine liebste Frau zu nehmen, wird es gut sein, wie er selbst gut ist. Meine Aufgabe als sein Kind ist es, mit dem zufrieden zu sein, was mein Vater tut, damit ich ihn verherrlichen kann. Danach hat meine Seele nicht nur gestrebt, sondern sie hat es durch Gottes Gnade auch erlangt. Ich war zufrieden in Gott.” Ibid., 2:398-399.
[36] Ibid., 1:302.
[37] Ibid., 1:103
[38] Ibid., 1:105.
[39] Ibid. Kursiv hinzugefügt. Die Großbuchstaben stammen von ihm selbst.
[40] Ibid., 1:131, 250, 285, 317, 443, 486, 548, 558, etc.
[41] Alle Gläubigen sind aufgerufen, in der schlichten Gewissheit des Glaubens alle ihre Lasten auf ihn zu werfen, ihm für alles zu vertrauen und nicht nur alles zum Gegenstand des Gebets zu machen, sondern auch die Erhörung ihrer Bitten zu erwarten, die sie nach seinem Willen und im Namen des Herrn Jesus erbeten haben.“ Ibid., 1:302.
[42] Ibid., 1:65.
[43] Ibid
[44] Ibid., 1:10.
[45] Ibid.
[46] Ibid., 1:16.
[47] Ibid., 1:17.
[48] Ibid., 1:16.
[49] Ibid., 1:17
[50] „Denn als es dem Herrn im August 1829 gefiel, mich wirklich zur Heiligen Schrift zu bringen, änderte sich mein Leben und mein Wandel sehr.“ Ibid., 1:28-29.
[51] „Zwischen Juli 1829 und Januar 1830 hatte ich die wichtigsten Wahrheiten in Bezug auf das zweite Kommen unseres Herrn Jesus erkannt; ich hatte die Allgenügsamkeit der Heiligen Schrift als unsere Regel und den Heiligen Geist als unseren Lehrer begriffen; ich hatte klar die kostbaren Lehren der Gnade Gottes erkannt, über die ich die ersten vier Jahre nach meiner Bekehrung nicht belehrt worden war.“ Ibid., 2:720.
[52] Ibid., 1:39.
[53] Ibid., 1:46. „Ich sage, dass auf diese Weise die erwählende Liebe Gottes in Christus (da, wo ich in der Lage war, sie zu erkennen) oft das Mittel war, Heiligkeit zu bewirken, statt mich in die Sünde zu führen.“ Ibid., 1:40.
[54] „Da ich willig geworden war, mich bei der Bekehrung von Sündern nicht selbst zu rühmen, sondern mich nur als Werkzeug zu betrachten, und da ich bereit war, das zu empfangen, was die Heilige Schrift sagt, ging ich zum Wort und las das Neue Testament von Anfang an, besonders in Bezug auf diese Wahrheiten. Zu meinem großen Erstaunen fand ich, dass die Stellen, die entschieden für die Erwählung und die beharrliche Gnade sprechen, etwa viermal so zahlreich waren wie die, die scheinbar gegen diese Wahrheiten sprechen; und selbst diese wenigen, dienten kurz darauf, als ich sie untersucht und verstanden hatte, dazu, mich in den genannten Lehren zu bestätigen. Was die Auswirkung betrifft, die mein Glaube an diese Lehren auf mich hatte, so sehe ich mich gezwungen, zu Gottes Ehre festzustellen, dass ich zwar immer noch äußerst schwach und keineswegs so tot für die Begierden des Fleisches und die Lust der Augen und den Stolz des Lebens bin, wie ich es sein könnte und sollte, aber durch die Gnade Gottes seit dieser Zeit enger mit ihm gewandelt bin. Mein Leben war nicht mehr so wechselhaft, und ich kann sagen, dass ich viel mehr für Gott gelebt habe als früher.“ Ibid., 1:46. „Ich sage, dass auf diese Weise die erwählende Liebe Gottes in Christus (da, wo ich in der Lage war, sie zu erkennen) oft das Mittel war, Heiligkeit zu bewirken, statt mich in die Sünde zu führen.“ Ibid., 1:40.
[55] Ibid., 1:752
[56] „Als wir das erste Mal nach Bristol kamen, lehnten wir es ab, irgendetwas in der Art eines regelmäßigen Gehalts anzunehmen … Wir taten dies nicht, weil wir es für falsch hielten, dass die, denen in geistlichen Dingen gedient wurde, uns mit zeitlichen Dingen dienen sollten, sondern 1. weil wir die Freigebigkeit der Brüder nicht als eine Sache des Zwanges, sondern als etwas Freiwilliges ansehen wollten.“ Ibid., 1:275.
[57] Die Gaben sind mir gegeben worden, „ohne dass ich auch nur einen einzigen Menschen um etwas gebeten hätte. Der Grund, warum ich davon abgesehen habe, irgendjemanden um Hilfe zu bitten, ist, dass die Hand Gottes in dieser Angelegenheit deutlich zu sehen sein sollte, damit meine Mitgläubigen mehr und mehr ermutigt würden, auf ihn zu vertrauen, und damit auch diejenigen, die den Herrn nicht kennen, einen neuen Beweis hätten, dass es in der Tat nicht vergeblich ist, zu Gott zu beten.“ Ibid., 1:132.
[58] Müller bewegte sich auf einem schmalen Grat: Einerseits wollte er Gott die ganze Anerkennung dafür geben, dass er Gebet für all diese Bedürfnisse erhörte, und deshalb bat er die Menschen nicht direkt um Hilfe. Andererseits wollte er aber auch, dass dieses Werk Gottes öffentlich bekannt wurde, damit die Christen ermutigt werden, Gott die Gebetserhörung zuzutrauen. Aber gerade durch die Veröffentlichung des Werkes Gottes machte er deutlich, wie sehr er auf die Großzügigkeit des Volkes Gottes angewiesen war, und motivierte sie so mit menschlichen Mitteln zum Geben.
[59] „Ich will damit nicht sagen, dass Gott die Berichte nicht dazu benutzt, uns Mittel zu verschaffen. Sie werden geschrieben, um Rechenschaft über meine Verwaltung der Mittel abzulegen, vor allem aber, damit durch diese gedruckten Berichte über das Werk der Hauptzweck dieser Institution erfüllt wird, nämlich einer ungläubigen Welt ein weiteres öffentliches Zeugnis zu geben, dass in diesen letzten Tagen der lebendige Gott immer noch der lebendige Gott ist, der die Gebete seiner Kinder erhört und denen hilft, die ihr Vertrauen auf ihn setzen; und damit die Gläubigen ganz allgemein Nutzen daraus ziehen und vor allem dazu ermutigt werden, Gott für alles, was sie brauchen, zu vertrauen. Sie sollen angeregt werden, einen einfacheren Umgang mit Gott zu pflegen in allem, was mit ihrer persönlichen Stellung und ihren Umständen zusammenhängt; kurz gesagt, damit die Kinder Gottes zum praktischen Gebrauch der Heiligen Schrift als dem Wort des lebendigen Gottes gebracht werden mögen. – Aber obwohl dies die Hauptgründe für die Veröffentlichung dieser Berichte sind, bezweifeln wir nicht, dass der Herr sie immer wieder als Werkzeug benutzt hat, um Menschen zu veranlassen, uns mit ihren Mitteln zu unterstützen.“ Ibid., 1:662.
[60] Ibid., 1:611. „Dies ist eines der großen Geheimnisse für einen erfolgreichen Dienst für den Herrn: zu arbeiten, als ob alles von unserem Fleiß abhinge, und sich dabei nicht im Geringsten auf unsere Anstrengungen zu verlassen, sondern auf den Segen des Herrn.“ Ibid., 2:290. „Redet auch für den Herrn, als ob alles von eurem Fleiß abhinge; doch vertraut nicht im Geringsten auf euren Fleiß, sondern auf den Herrn, der allein bewirken kann, dass eure Bemühungen etwas bewirken.“ Ibid., 2:279.
[61] Ibid., 1:594.
[62] „Es gibt kaum ein Land, aus dem ich keine Spenden erhalten habe; doch alle kommen unaufgefordert, oft anonym und in der weitaus größeren Zahl der Fälle von völlig Fremden, die von Gott als Antwort auf unsere Gebete dazu geführt werden, bei diesem Werk zu helfen, das nur in Abhängigkeit von dem lebendigen Gott begonnen wurde und fortgeführt wird, der die Herzen aller Menschen in Händen hält.“ Ibid., 2:387. „Unser himmlischer Vater verfügt über die Herzen aller Menschen, und wir beten zu ihm, und er legt als Antwort auf unsere Gebete die Bedürfnisse dieser Arbeit auf die Herzen seiner Verwalter.“ Ibid., 2:498. „Wir sollten unser Vertrauen nicht auf die Berichte setzen und erwarten, dass sie etwas einbringen, sondern auf den lebendigen Gott vertrauen, der alle Herzen in seiner Hand hat und dem alles Gold und Silber gehört.“ Ibid., 2:80.
[63] „Denkt auch daran, dass es Gottes Freude ist zu segnen, aber im Allgemeinen als Resultat ernsthaften, gläubigen Gebets.“ Ibid., 2:279.
[64] Ibid., 1:61
[65] Ibid., 2:401
[66] Ibid., 1:505
[67] Ibid., 2:730-731. „Deutlicher als je zuvor erkannte ich, dass es die erste große und wichtigste Aufgabe jeden Tages war, meine Seele im Herrn glücklich zu machen. Die erste Sache, um die ich mich kümmern sollte, war nicht, wie viel ich dem Herrn dienen könnte oder wie ich den Herrn verherrlichen könnte, sondern wie ich meine Seele in einen glücklichen Zustand bringen und wie mein innerer Mensch genährt werden könnte.“ Ibid., 1:271.
[68] Ibid., 2:406.
[69] Ibid., 1:355.
[70] Pierson, George Mueller, 374.
[71] Mueller, Narrative, 1:355.
[72] Ibid., 1:326.
[73] Ibid., 2:731.
[74] Ibid., 2:732.
[75] Ibid., 2:740.
[76] Ibid., 2:834.
[77] Ibid., 1:271.
[78] Ibid., 1:272-273.
[79] Ibid., 2:745.
[80] „Ich habe keinem harten Meister gedient, und das möchte ich gerne zeigen. Denn der Hauptzweck meines Schreibens ist, gut von seinem Namen zu reden, damit so meine geliebten Mitpilger, die es lesen, ermutigt werden, ihm zu vertrauen.“ Ibid., 1:63.
[81] Ibid., 1:101.
[82] Ibid., 1:105.
[83] Ibid., 2:399.
[84] Ibid., 1:521.
John Piper (@JohnPiper) ist Gründer und Lehrer von Desiring God und Kanzler des Bethlehem College and Seminary. Er hat 33 Jahre als Pastor der Bethlehem Baptist Church, Minneapolis, Minnesota, gedient. Er hat über 50 Bücher geschrieben, u.a. Desiring God: Meditations of a Christian Hedonist und zuletzt Foundations for Lifelong Learning: Education in Serious Joy.
[85] Anmkerung der Übersetzung: Teile dieser Autobiographie sind im Deutschen unter dem Titel „als sähe er den Unsichtbaren“ im CLV-Verlag erschienen.