„Du schaffst das!” ist eine beliebte Ermutigung für Mütter. Aber was steckt dahinter?
Wenn es bedeuten soll, dass ich von Natur aus das Zeug dazu habe, meine Kinder am Leben zu erhalten, ihnen zu helfen, sich bestmöglich zu entfalten und sie sogar zum Glauben an Christus zu führen, ohne dabei völlig den Verstand zu verlieren, dann „schaffe ich das“ definitiv nicht.
Wie oft versuchen wir dennoch unsere Kinder aus eigener Kraft und Entschlossenheit großzuziehen? Mit anderen Worten: Wie oft vergessen wir, dass Jesus uns auch nach unserer Bekehrung dient? Dane Ortlund formuliert das so: „Er vergibt uns nicht durch sein Werk am Kreuz und hofft dann, dass wir es den Rest des Weges schon allein schaffen werden“ (Dane Ortlund „Gütig und Sanft“, S. 88). Nein, Jesus ist entschlossen, sein himmlisches Ziel für uns zu erreichen und uns den ganzen Weg bis nach Hause zu tragen.
Der Sohn Gottes will uns nicht unseren eigenen Kräften und Fähigkeiten überlassen. Würde er es tun, würden wir es nicht schaffen. Es gibt zu viele Hindernisse innerhalb unseres Herzens, die uns ins Stolpern bringen und zu viel Böses von außen, um uns zu Fall zu bringen. Die beste und segensreichste Position, in der du dich heute befinden kannst, liebe Mama, ist die Abhängigkeit vom Sohn Gottes, deinem älteren Bruder, der für dich bei seinem Vater und deinem Vater Fürbitte einlegt.
Verinnerliche das: Jesus betet für dich – in diesem Augenblick.
Drei Dinge, für die Jesus betet
Wofür genau betet er für dich? Schauen wir uns sein Gebet in Johannes 17 an, um mindestens drei Antworten zu finden.
1. Bewahre sie vor dem Bösen.
„Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen“ (Johannes 17,15).
Mit „der Welt“ meint Jesus unsere gegenwärtige Lebenswelt, ein irdisches Reich, das noch unter dem Schatten der Finsternis steht, weil es Gottes Sohn ablehnt (Johannes 1,10) und das Böse liebt (Johannes 3,19). Die Welt, der Teufel und unser Fleisch sind gemeinsam stark genug, um jeden von uns davon abzuhalten, die Herrlichkeit des auferstandenen Lebens aus eigener Kraft zu erreichen – aber Jesus ist stärker.
Er besiegt die Dunkelheit und überwindet die Welt (Johannes 16,33). Er zerstört die Werke des Teufels (1. Johannes 3,8). Er befreit versklavte Sünder und gibt uns seinen Geist, damit wir Kraft im Kampf gegen das Fleisch haben (Johannes 8,36).
Durch Christus haben wir die Fähigkeit Nein zur Sünde zu sagen (Römer 6,14). Wir gehören jetzt zu Jesus und wir dienen ihm. Das macht einen großen Unterschied, wenn unser Kind uns in den Wahnsinn treibt, unser Puls in die Höhe schnellt und wir kurz davor sind, die Nerven zu verlieren. Jesus betet, dass wir den Versuchungen des Bösen widerstehen und so leben, wie es unserer Identität in Christus entspricht.
Und wenn wir versagen (Matthäus 26,41), „haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten“ (1. Johannes 2,1). Er bittet voller Mitgefühl vor dem Vater um Vergebung und Reinigung durch sein Blut von den einzelnen Sünden seines Volkes. Wenn Christus unser Fürsprecher ist, so ist nichts zu schändlich oder zu schlimm, um es vor den Vater zu bringen, denn sein Blut hat uns Vergebung gebracht (1. Johannes 1,7; 9). Sich für dich einzusetzen, ist seine Freude.
2. Heilige sie.
„Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit“ (Johannes 17,17).
Jesus betet auch für unsere Heiligung. Beachte die Verbindung zwischen Gottes Wort und seinem Wirken in uns: Je mehr wir in das Wort Christi eintauchen, desto mehr werden wir ihm ähnlich.
Weil Jesus für uns betet, können wir Ja sagen zu dem, was richtig und am besten ist. Wenn wir auf ihn hören und ihm gehorchen, werden wir mehr von seiner Freude und seinem Frieden erfahren. (Das klingt ziemlich ähnlich wie das, was wir unseren Kindern beibringen!) Wir werden auch lernen das zu lieben was er liebt, wenn wir in der Erziehung unserer Kinder sein Wort zur Priorität machen, unsere kleinsten Mitmenschen lieben und für sie beten, weil wir wissen, dass er uns hört und für uns eintritt.
Jesus möchte unser Herz verwandeln. Er nimmt alles, was durch die Sünde zerbrochen und verunstaltet wurde, und formt uns mit dem Werkzeug seines Wortes und durch die Handarbeit seines Geistes um. Er macht uns zu einem Abbild seiner Schönheit: „Ich bin in ihnen verherrlicht“ (Johannes 17,10).
3. Mögen sie meine Liebe erfahren.
„Und ich habe ihnen deinen Namen verkündet und werde ihn verkünden, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen“ (Johannes 17,26).
Jesus betet auch dafür, dass wir seine Liebe erfahren. Nicht nur, dass wir ein paar Dinge über seine Liebe wissen, sondern dass wir in unserem Herzen berührt werden von der Erfahrung seiner tiefen Fürsorge für uns. Um „mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen […] damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes“ (Epheser 3,18-19).
Obwohl die Liebe einer Mutter tief ist, haben wir nicht das, was es braucht, um das größte Bedürfnis unserer Kinder zu erfüllen. Aber wenn das Herz einer demütigen Mutter von der Liebe Jesu bis zum Überlaufen erfüllt ist, können unsere Kinder die beständige Zuneigung sehen und erfahren, die Christus zu uns und zu ihnen hat. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4,19).
Also nein, liebe Mama, nicht „Du schaffst das“. Aber da Jesus es bewirkt, kannst du tief durchatmen. Du darfst seine Gebete für dich in Anspruch nehmen, und durch seine Gnade kannst du ausdauernd die Arbeit tun, zu der er dich berufen hat, bis zu dem Tag, an dem er dich nach Hause bringt.
Kristen Wetherell: Mom, Jesus Is Praying For You 11.04.2022. Übersetzt von Monika Peters.