Eine Predigt, gehalten am Sonntagabend zu Beginn des Jahres 1858 von C.H. Spurgeon in der New Park Street Chapel in Southwark (Download als .pdf):
Korinth befand sich in Mitten eines Volkes, das Eloquenz und Weisheit bewunderte. Der Brief wurde im Zeitalter der Redner und Philosophen verfasst. Der Apostel Paulus war ein Mensch tiefer Gelehrsamkeit – er wurde an den Füßen Gamaliels in aller Weisheit des Ostens ausgebildet. Wir können uns sicher sein, dass er ein sehr begabter Mensch war, denn, obwohl seine Schriften durch den Heiligen Geist inspiriert wurden, hat der Heilige Geist gerade Ihn als Sein Instrument wählte. Einen Menschen, der offensichtlich die Fähigkeit für tiefes und kraftvolles Denken und Argumentieren besaß. Auch bezüglich seiner Redefähigkeit glaube ich, dass wenn Er sich entscheiden würde, diese zu trainieren, sie von erstklassiger Qualität wären, denn wir finden in einigen seiner Briefe eine Eloquenz, die alles, was je von den Lippen Ciceros[1] oder Demosthenes[2] fiel, überragt.
In den Gedanken eines einfachen Menschen, der eine solche Stadt wie Korinth betritt, besteht die Versuchung, zu sich selbst zu sagen: „Ich will mich bemühen, meine Redefähigkeit auszubauen. Ich habe ein gesegnetes Evangelium zu predigen, das der höchsten Gaben wert ist, die ich diesem überhaupt weihen kann.“ Paulus könnte so denken: „Ich bin redebegabt. Ich muss nun alles daransetzen, meine Predigten aufzupolieren und meine Ansprachen so einzukleiden, um alle Redner, die gerade die Korinther fesseln, überbieten zu können. Das will ich natürlich besten Gewissens tun, denn ich werde meine Absicht im Auge behalten, Jesus Christus zu predigen – und ich werde Jesus Christus mit einer derartig edlen Sprache verkündigen, dass es mir gelingen wird, mein Publikum dazu zu bewegen, über das Evangelium nachzudenken.“ „Charles H. Spurgeon: Der gekreuzigte Christus“ weiterlesen