Erinnerst du dich, was in Hebräer 11 über Sarah steht? Hebräer 11 beginnt mit einer Definition des Glaubens. „Der Glaube ist eine feste Zuversicht auf das, was man hofft“ (Hebräer 11,1), und alles, was man in Kapitel 11 sieht, sind Helden und Heldinnen, die auf Gott hoffen. Zum Beispiel: „Durch Glauben erhielt auch Sarah selbst die Kraft, schwanger zu werden, und sie gebar, obwohl sie über das geeignete Alter hinaus war, weil sie den für treu achtete, der es verheißen hatte“ (Hebräer 11,11).
Eine Hoffnung, die Angst bekämpft
Mit anderen Worten: Wir lernen von Sarah, dass Frauen, die heilig sind, ihren Blick weg von den Frustrationen, dem Elend, den Tragödien und den Hindernissen richten, die der Freude in diesem Leben im Wege stehen, und ihn stattdessen auf Gott richten. Sie halten ihn für treu, souverän, mächtig, liebevoll, gütig und unfehlbar in seinen Verheißungen; und sie stärken ihre Seele mit Hoffnung und machen weiter – mit den schmutzigen Windeln und allem, mit dem Verlust eines Ehemannes oder einer Scheidung. Sie machen weiter, weil sie auf Gott hoffen.
Und nicht nur das, sie werden auch von etwas befreit, das das Leben oft schwer macht. Schau dir das Ende von 1 Petrus 3,6 an: „Deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr Gutes tut und euch keinerlei Furcht einjagen lasst.“ Willst du eine Tochter von Sarah sein? Hoffe auf Gott und lass diese Hoffnung die Furcht vertreiben. Heilige Frauen fürchten sich vor nichts, außer vor einer Sache – Gott zu missfallen. Oder um es nicht zu übertreiben, seien wir genau und realistisch. Sagen wir es so: Heilige Frauen, die auf Gott hoffen, bekämpfen Ängste und Sorgen, wenn diese auftauchen, mit der Waffe des Wortes, bis sie sie vertreiben, von Hoffnung erfüllt sind und so die Kraft gewinnen, das Leben weiterzuführen. Das ist der erste Punkt in diesem Text. Heilige Frauen hoffen auf Gott und lassen sich durch keine Angst von ihren Pflichten abhalten.
Innere Schönheit
Zweitens führt diese Hoffnung auf Gott zu einer Art inneren Kleidung. In 1. Petrus 3,5 heißt es: „Denn so haben sich einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten.“ Und der Schmuck bezieht sich auf 1 Petrus 3,3-4. Lasst uns das lesen. Hier ist die Beschreibung des inneren Gewandes:
„Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, Haarflechten und Anlegen von Goldgeschmeide oder Kleidung, sondern der verborgene Mensch des Herzens in dem unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.“
Warum hat Petrus nun das Thema Kleidung, Frisuren und Schmuck angesprochen? Es scheint nicht zu passen. Lass mich versuchen, dir zu zeigen, warum ich denke, dass er es erwähnt hat. Ich denke, die Verse 1 und 2 geben uns den Hinweis, der erklärt, warum er das Thema anspricht. Er denkt dabei nicht nur an christliche Ehefrauen mit christlichen Ehemännern, sondern auch an christliche Ehefrauen mit nichtchristlichen Ehemännern. Und er sagt zu ihnen: „Gleicherweise sollen auch die Frauen sich ihren eigenen Männern unterordnen, damit, wenn auch etliche sich weigern, dem Wort zu glauben, sich durch den Wandel der Frauen ohne Wort gewonnen werden, wenn sie euern in Furcht keuschen Wandel ansehen.“ Nun ist es Petrus Wunsch, dass christliche Frauen so leben, dass ungläubige Ehemänner davon überzeugt werden, dass Gott real ist. Ist das nicht eine großartige Herausforderung – so zu leben, dass das Gewissen eines ungläubigen Ehemannes von Schuldgefühlen geplagt wird, die Realität Gottes aufleuchtet und er ihrem Gott glaubt? Es ist eine großartige Aufforderung für diese Frau, ihren Mann zu beeinflussen. Aber er warnt sie: „Predigt nicht zu ihm.“ Siehst du das? Er sagt, „ohne ein Wort“. Das ist eine Warnung an die Ehefrauen. Passt auf, dass ihr ihn nicht vergrault, indem ihr ihn mit Religion nervt.
Ich denke, die Verse 3 und 4 sind eine weitere Warnung, wie man einen ungläubigen Ehemann nicht versuchen sollte zu gewinnen; nämlich nicht mit trendigen Frisuren, besserer Hautfarbe, feinem Schmuck und anschmiegsamen Kleidern. Sie könnten ihn ins Schlafzimmer locken – und daran ist nichts auszusetzen -, aber Sie werden ihn nicht zu Gott locken. Und wenn es dein Ziel ist, ihn oder irgendjemanden zu Gott zu ziehen, dann muss es von innen kommen. Die Welt kann dir sagen, wie du Männer zu dir hinziehst. Doch nur die Schrift kann dir sagen, wie du Männer zu Gott hinziehst. Und lass mich hier für die alleinstehenden Frauen einfügen, dass Ihre Hoffnung auf Gott liegen sollte, nicht darauf, einen Ehemann zu bekommen. Denn der einzige Ehemann, der es wert ist, einer zu werden, ist einer, der in deinem Leben die zweite Geige spielen will.
John Piper: The Godly Woman’s Charm 14.09.2022. Übersetzt von Julia Weber mit freundlicher Genehmigung von DesiringGod.org.
John Piper ist der Gründer und Lehrer von desiringGod.org und Leiter des “Bethlehem College & Seminary”.
33 Jahre lang war er Pastor der Bethlehem Baptist Church in Minneapolis, Minnesota. Er ist Autor von mehr als 50 Büchern, darunter “Desiring God: Meditations of a Christian Hedonist” und zuletzt “What Is Saving Faith?”