“Es ist der Herr” – Gedicht

Nach diesem ungewöhnlichen Passahfest
Ihr Meister gekreuzigt, das Grab war leer
Verunsichert blieb der Jüngerrest
der kehrte zum galiläischen Meer
Sie flickten erneut ihre Netze, holten Ruder herbei
Setzen die Boote ins Wasser und griffen zur Fischerei

Die ganze Nacht auf dem Wasser, doch alles vergeblich
Nicht ein Fischlein ging ihnen ins Netz
Von Ferne erhob sich die Dämmerung, gelblich
Die lange Nacht fand ein Ende zuletzt,
Da erblickten sie Einen, so fremd und vertraut
Der vom Ufer zu ihnen herüberschaut

Er ruft “Werft die Netze zur Seite nach Rechts”
Und ihr werdet fangen die größte Menge
Das Schiff kracht ob des großen Gewichts
die Männer an Deck im großen Gedränge
Da bricht’s aus Johannes: “Es ist der Herr!”
Und Petrus wirft sich sogleich ins Meer

Die Anderen rudern die hundert Meter
und ziehen berstende Netze ans Land
Hier sind sie versorgt – Jesus ist wie ein Vater
Bereit ist das Mahl von seiner Hand
er spricht zu den Jüngern: Bringt her und esst
Das Feuer lodert, es kommt zum Christus-Begegnungs-Fest

So offenbarte sich Jesus zum dritten Mal
Den sieben Jüngern, den Ersten der Seinen
Sie sitzen gemeinsam beim seltsamen Mahl
Da naht sich Jesus vor allem dem Einen
Der Meister zu Petrus ganz nahe kommt
Dieser dabei Freude – auch Zweifel bekommt

Ihn fragt der Meister: “Liebst du mich von Herzen?
Petrus erwidert, “Herr Ja, du kennst die Dinge doch alle”
“So weide meine Schafe, trag ihre Schmerzen!
Das ist dein Auftrag, wenn ich zum Himmel walle”
Und trotz dem Versagen in der Karfreitags-Nacht
ist das Feuer der Liebe bei Petrus entfacht

Noch zweimal hört dieser die gleiche Frage
“Hast du mich lieb” durchdringt es des Jüngers Ohr!
dreimal verleugnete er den Meister die Tage
Und in seinem “Ja! “sich jeder Stolz verlor
Christus -Sicherer Fels im Straucheln, Stolpern und Fallen
Ist er für Petrus, wie seinen Nachfolgern allen!

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