Biblische Texte

Warum die Erde das Zentrum des Universums ist

Physikalisch mag es ganz treffend sein, dass die Erde ein unbedeutender Planet ist, einer von einigen Satelliten eines mittelgroßen Sterns am Rande einer durchschnittlichen Galaxie unter unzähligen des Weltraums. Theologisch aber ist diese Darstellung völlig verkehrt. Hartnäckig verteidigt die Bibel ein geozentrisches Weltbild. Unabhängig der Art wie wir heute physikalische Zusammenhänge modellieren, modellieren Biblische Autoren, die Erde im Zentrum der Schöpfung Gottes.

Als erstes ist die Erde da, wüst und leer. Dann folgen Aufräum- und Sortierarbeiten auf der Erde, erst dann die Erschaffung von Sonne und Sternne. David kann recht geozentrisch singen: “Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er hat ihn über den Meeren gegründet und über den Wassern bereitet.” (Psalm 24,1–2)

Entsprechend ist es nur richtig und nicht nur eine Sprachmetapher, davon zu sprechen, dass es die Sonne, die aufgeht “in ihrer Pracht”: “Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang” (siehe Ps. 50,1; Ps. 113,3; Jes. 45,6; Jes. 59,19; Mal. 1,11; Offb. 7,2) ist sogar ein beliebter Lobpreis-Refrain: “Gott, der Herr, der Mächtige, redet und ruft der Welt zu vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.” (Psalm 50,1) Oder, mit den Worten von Psalm 19: “Er hat der Sonne ein Zelt am Himmel gemacht; / sie geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich wie ein Held, zu laufen die Bahn. Sie geht auf an einem Ende des Himmels / und läuft um bis wieder an sein Ende, und nichts bleibt vor ihrer Glut verborgen.” (Vgl. auch Ps. 74,16; Ps. 104,19)

Manchen wird mit Beschreibungen wie in Pred. 1,5 (“Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe.”) etwas mulmig dabei zu Mute, warum die Bibel nicht mit der Nomenklatur arbeitet, die wir Europäer seit Kepler und Kopernikus gewohnt sind, aber das ist nicht der Unwissenschaftlichkeit oder gar der Unkenntnis der biblischen Autoren zu verdanken, sondern dem Fakt, dass eine andere Beschreibung schlicht falsch wäre Die sieben Tage der Schöpfung orientieren sich an dem Lebenszyklus wie er hier auf der Erde ist.

Da ist die Frage gestattet, warum eigentlich? Warum sollte die Erde das Zentrum der göttlichen Schöpfung sein?  Es wäre nicht ganz falsch, wenn wir die Antwort darauf beim Menschen selbst suchen würden, der ja “weniger niedriger gemacht ist als Gott” (Ps. 8,6) und “mit Ehre und Würde gekrönt” ist, von niemand geringerem als Gott persönlich. Und doch würden wir diese Würde als “Spiegel” oder “Abbild” Gottes übersehen. Der Zentrum scheint hier zu suchen zu sein! Bei Gott ist die Antwort darauf zu finden, warum all die unzähligen Sterne der unzähligen Galaxien vor allem die Beleuchtung für ein “übergalaktitisches” Schauspiel darstellen.

All diese “Beleuchtungstechnik” sollte jemand ins Szene setzen, der “sie wie ein Kleid wechseln wird.” sie schwinden dahin. Du aber bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.” (Ps. 102,28). Nach dem Hebräerbrief ist das niemand anderes als unser Erretter, der Herr Jesus Christus selbst. Nach Kol. 1,16 ist alles durch ihn und zu ihm (oder für ihn) geschaffen. All diese Szenerie soll nur jemand recht in Szene setzen, der größer ist, als all “diese Technik”. Und das ist der “Erstgeborene vor aller Schöpfung” (Kol. 1,15) sein Sohn. Da bekommt “To the infinity and beyond” eine ganz neue und wahre Bedeutung! Auf jeden Fall wies ein besonders mächtiger und heller Stern nichts weiter als den Weg zum Kind in der Krippe.

Was ist das für ein Schauspiel, dass “selbst die Engel begehren zu schauen” und was ist sein Höhepunkt? Nach Petrus (1. Pet. 1,10-12) ist es das Evangelium, dass “bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach” (1. Pet. 1,11). Deswegen heißt es, als das Lamm Gottes verschied, dass die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei”(Luk. 23,45). Ja dieser Tag des Herrn war es wert, auf diese komplexe Weise beleuchtet zu werden, was uns auch Joel 2,10 prophezeit hat: “Vor ihm (der Tag des Herrn ist mit “ihm” gemeint) dem erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück.” Doch die Sterne natürlich wanken sie nicht vor allem vor dem zurück, der zur Rechten Gottes sitzt und mit dem Eisernen Zepter seine Feinde zerschlagen wird?

Überhaupt ist die Erde größer als die Sterne und irgendwann wird (oder wurde bereits?) ein beachtlicher Teil der Sterne auf die Erde geworfen, wie uns Offenbarung 6,13 lehren: “und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird.” Natürlich ist es eine symbolische Sprache. Aber diese Symbolik ist real und echt! Ich fürchte, durch eine wissenschaftlich zwar korrekte Beschreibung oder Modellierung der Astronomie haben wir Einiges von dieser gelassenen Poesie verloren, die in all den endlosen Sternen im Himmel vor allem einen Plan Gottes mit einer eindeutigen Absicht erkennt.  Ruft nicht der Psalmist das Weltall zum Lobe Gottes auf? “Lobet ihn, Sonne und Mond, lobet ihn, alle leuchtenden Sterne!” (Ps. 148,3)

Zu sagen, dass die Bibel nur deswegen so gering von der Sonne spricht, weil sie den heidnischen Kulten begegnen wollte, die diese oft anbeteten, ist richtig, aber nicht vollständig. Wenn ich Offb. 12,1 richtig deute, dann ist damit Maria gemeint, die Christus in Menschengestalt gebar. Aber beachtet, wie selbst die “Gottesgebärerin” größer ist als eine Menge an Himmelsgestirnen: “Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindsnöten und hatte große Qual bei der Geburt.” (Offenbarung 12,1-2). Wenn das schon für Christi iridsche Mutter gilt! Dann wundert es uns kaum, dass auf dem Thron Gottes, der im Himmel “über allen Sternen” ist, einer sitzt, der aussah wie ein Mensch. Es ist unser Retter, wie uns Hesekiel lehrt: “Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch.” (Ezechiel 1,26)

Das ist nur ein Auswahl an Einblick in Gottes weisen Ratschluss, der uns verlorengeht, wenn wir über die Ordnung des Universums in physikalischen (und meist auch naturalistischen eigentlich agöttlichen) Begriffen nachdenken und nicht in theologischen.

Selbst für die Zukunft bleibt uns nur eine theologische Deutung: Das nicht das Sonnenlicht das “Licht (oder Quelle des Lichts) schlechthin” ist, sondern Christus hat die Bibel auch im gleißenden erbarmungslosen Sonnenschein in Palästina beharrlich wiederholt.  Jesus, das Licht der Welt bedeutet, dass sich die Erde um Christus, und nicht um die Sonne drehen soll. Diese Geozentrik der Bibel ist so stark, dass sie selbst auf der Neuen Erde und im Neuen Himmel durchgezogen wird. Die Sonne wird es dort nicht mehr geben, wie wir in Offenbarung 21,23 lesen: “Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.”  und dann? ja, “Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!” (Matthäus 13,43, )

 

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