Worte des Heils (3): Der Herr erweckte ihnen einen Heiland

Die Blendung Simsons (Rembrandt van Rijn)

Heute möchte ich darüber nachdenken, wie zentral der Gedanke eines rettenden Gottes im Buch Richter ist. Dabei zeichnet sich das Volk vor allem durch Bundesbrüche aus. Doch unterschiedliche “Heilande”, oder Richter werden berufen. Der Ablauf, der die Erzählungen prägt, ist dabei immer identisch: Das Volk wendet sich vom Herrn ab, der Herr bestraft das Volk, es ruft zum Herrn, und der Herr beruft Richter, die die Erlösung bewirken. Doch schon bald ist das Volk erneut abgefallen, zumeist tiefer als davor. Ein Teufelskreis? Dem hält Gottes Wort entgegen, dass es dem HERRN nicht schwer ist, durch viel oder durch wenig zu helfen (zu retten) (Vgl. 1. Sam. 14,6).

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Auffällig ist die Eskalation in den fünf großen Richtererzählungen über Ehud, Deborah (und Barak), Gideon, Jephtah und Simson. Die berufenen “Heilande” werden von mal zu mal wunderlicher. Ihre Berufung ist immer spektakulärer. Gleichzeitig scheinen sie für ihre Aufgabe immer weniger geeignet zu sein. Gleichzeitig ist das Volk aber auch von Mal zu Mal weiter von Gott entfernt. Doch Gott bleibt seinem Wort treu und greift immer und immer wieder ein. Alle diese Linien führen zu einem Höhepunkt, der den Leser des Richterbuches nach dem wahren Erlöser, nach dem wahren König David dürsten lässt.

Als weiterführendes Material zum Buch Richter empfehle ich Judges for You von Timothy Keller. Etwas mehr zum Hintergrund und zur Eingliederung in die biblische Theologie findet sich im Artikel zum Buch Richter im NDBT.

 

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