A Preacher Man in New York

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Heute möchte ich auf 7 Predigten von Timothy Keller aufmerksam machen. Immer wieder werde ich wirklich ergriffen und bewegt von seinen Predigten. Im Stil erinnert er mich oft an Wilhelm Busch: eine sehr enge Verknüpfung von Christlichen Dogmen mit der Verkündigung des Evangeliums. Dabei sticht Keller aber grundsätzlich durch eine präzise Textarbeit heraus. Keller konfrontiert den Skeptiker aus New York mit den der Botschaft vom Kreuz und zeigt wie es in das ganze Leben hineingreift

1 The Gospel in a Pluralistic Society

Während Religion höchstens noch als ein Gut für die Privatsphäre geduldet wird, konfrontiert das Christentum den Postmodernen Menschen mit seiner Exklusivität. Ist es dabei nur eine Religion von vielen? Nein, denn nur Christus beanspruchte von sich Gottgleichheit! Die Einzigartigkeit des Christentums sollte für jeden Skeptiker Motivation genug sein, sich mit dem Christentum auseinanderzusetzen. –>hier

2 Love and Lust

Christus warnt uns in der Bergpredigt eine Frau mit Begierde anzusehen. Nun, definieren wir unser Leben als unvollständig, wenn uns Sex fehlt, verdrängen wir Gott von einem nur Ihm zustehenden Platz. Zudem verliert, die Sexualität ihren “bündniserneuernden Charakter” und verkommt vor allem in außerehelichen Beziehungen zu “Marketing”. –>hier

3 Everyone with A Gift

Nach 11 Kapiteln intensiver Doktrin der Rechtfertigung geht Paulus in Kapitel zwölf mit einem einfachen “Darum” an die Umsetzung. Der gerechtfertigte Chrsit lebt mit einem lebendigen Opfer. Was ja wohl ein Paradox ist, denn wie kann ein Opfer noch leben. Offensichtlich hat ein noch lebendes Opfertier den entscheidenden Nachteil, dass es permanent vom Altar abhauen möchte. Hier ist täglich neue Hingabe nötig. Wie will man sonst seinem Nächsten dienen, wenn die Motive nicht erneuert werden? –>hier

4 A Tale of Two Cities

Gott ruft Kain permanent zur Buße, doch genau das will Ihm gar nicht schmecken. Er läuft lieber von Gott weg, und baut Städte. Ist das nicht der perfekte Nährboden für ein antichristliches System? In dieser Predigt entwickelt Keller sein Verständnis vom Dienst einer Gemeinde in einer Großstadt. –>hier

5 Meditation

Was hat der erste Psalm für heute zu bieten. Dabei trägt er dick auf. Der an den Geboten Gottes (= Schrift vollständig autoritativ) festhält wird so fest wie ein Baum. Dabei dürfte kaum ein Baum über Nacht tiefe Wurzeln kriegen. –>hier

6 David and Bathseba

Wenn schon die Helden des Christentums zu Mördern und Ehebrechern wurden, wie sieht dann wohl der Rest aus? Offensichtlich ist unser Zustand schlimmer, als uns bewusst ist, und nur die Vorsehung Gottes bewahrt uns vor dem Abgrund. –>hier

7 Abraham and The Torch

Nun meine Liebste Predigt: Gott schließt mit Abraham einen Bund. Doch wer trägt den Bundesfluch? Gott. Und der Bund wurde ja gebrochen, ja vielfach, bewusst und mutwillig. Gleichgültig und arrogant. Doch Gott bleibt seinem Worte treu und so nahm Christus den Fluch auf sich, damit uns die Bundessegnungen uns zuteil wurden. Eine biblisch-theologische Verteidigung der Bundestheologie und ihrer Bedeutung für die sehr praktische Frage: Wie kann ich wissen, dass ich aushalten werde!–>hier

NImm Keller aus der Quarantäne!

Ich meine es ist nicht so schwer im Web zahlreiche Kritik zu Keller zu finden. Offensichtlich macht es Keller vielen zu schwer. Einem Großteil zu “biblisch” und “streng” riecht er für die konservativen Evangelikalen zu sehr nach einem modernen Pastor. Das ermutigt mich für ein kleines Plädoyer: Als ich mich vor gar nicht so langer Zeit dabei erwischte, wie ich mich mit halb ausgegarten Argumenten und Antworten für ein christliches Leben zufriedenstellte, befielen mich tiefe Zweifel. Keller nimmt Skeptiker ernst, und er führt immer wieder dahin, dass das Christentum sehr wohl Antworten liefert, die Hand und Fuß haben.

Standpunkt zur Stellungnahme von Betanien

Wiederholt wurde ich auf diesen Artikel von Betanien aufmerksam gemacht. Klar dürfte sein, das Keller in der Tat Sünder und Gerechter ist, wie wir alle. Dennoch finde ich die Kritik nicht in allen Dingen zutreffend. Ein Review in sehr kurzer Weise:

  1. Es wird Kellers “dicke” Sicht von Sünde kritisiert. Hierbei bezieht man sich zum Teil auf E.S. Williams. Zum einen ist Williams durchaus sehr tendenziös in seiner Berichterstattung. Zum Weiteren denke ich, dass gerade in dem kritisierten Punkt die dicke Sünde des götzendienstes aufzudecken, eigentlich gerade den Kern der Sache trifft. Mein Problem ist nicht so sehr meine Unfreundlichkeit, wie dass ich gegen das erste Gebot vertrette, und selbst meine Heiligkeit oder Heiligung vor Gott schiebe. Ich verstehe nicht, wo Keller hier in diesen Ausführungen irren soll
  2. Im zweiten Punkt wird Kellers Verständnis vom Auftrag der Gemeinde kritisiert. Aber ehrlich gesagt, muss ich auch an dieser Stelle eher Keller zustimmen. Die Gemeinde und der Christ sind für den Nächsten da. So war dies auch immer in der Kirchengeschichte. Impulse, wie Demokratie, Bildung, Soziale Versorgung waren immer Strömungen, die aus einem christlichen Denken strömten. Witzig ist auch, dass man Keller zunächst als einen Pastor einer wohlhabenden Gemeinde bezeichnet, später aber dem selben marxistische Züge vorwirft. Mutter Theresa zu loben, gefällt mir nun auch nicht unbedingt, aber in der Tat scheint mir dies ein eher geringfügiges Beispiel zu sein, dass kaum der Rede sein darf. Ich denke, man darf sich auch im Evangelikalismus Mutter Theresa zum Vorbild nehmen.

Weiteres

Ca. 10% seiner Predigten gibt es umsonst zum Download. Bei mehreren tausend veröffentlichten Predigten ist das bereits eine ganze Menge. Ich empfehle auch den iTunes Kanal. Schließlich ist Keller aber auch ein begabter Autor. Eine gute Einführung in sein umfangreiches Werk findet sich hier.

Übrigens: Keller sprach 2017 bei google und 2018 vor Mitgliedern des britischen Parlaments.

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