Gedicht: Die Einladung des Vaters

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn beschäftigt mich weiterhin, so ist auch dieses Gedicht entstanden:


Einst hatte ein Mann der Söhne zwei
Der jüngere davon den Vater fragte
“Gib mir mein Anteil, teil das Erbe entzwei”
der Vater des Sohnes Wunsch nicht versagte.

Und nicht lange danach, sammelt er alles zusammen,
der jüngere Sohn bricht in die Ödnis auf
dort hielt sein Reichtum nicht lange beisammen
er verprasste sein Erbteil in schnellem Lauf`

Zur Armut gesellte sich Hunger hinzu
der Sohn geriet in größte Not
Er suchte sich eine Arbeit dazu
Und weidete Schweine in ihrem Kot

Auf Schweinefraß, da wird er neidisch
die Säue würgen ihn eilig herab
er findet die Schoten appetitlich und praktisch
– keinen einzigen Bissen man davon ihm gab.

Da ging er in sich und sprach es aus:
“So viele Arbeiter essen sich satt
Sie arbeiten für meines Vaters Haus
ich derbe aber, bin hungrig und matt”

Zu ihm will ich gehen, ich will aufmachen mich
und sagen: Vater, mein Vater, vergib!
Ich hab gesündigt gegen den Himmel und dich!
Wenn du es nur willst, dann Arbeit mir gib!

“Sohn zu heißen bin ich nicht mehr wert
Als Knecht lass mich dienen den Tageslauf
Ich handelte töricht und verkehrt”
So sprach der Sohn und machte sich auf

Der Vater sah ihn bereits von fern
er rannte, und lief und umarmte ihn
Er hielt ihn an seinem Herzen gern
der Sohn ließ sich zum Vater zieh’n

“Sohn zu heißen bin ich nicht mehr wert”-
So fing der Sohn seine Rede an,
doch der Vater machte hier schnell kehrt
und zog dem Sohn neue Kleider an…

…und Ring an den Finger und Schuhe dazu –
Ein gemäßtetes Kalb wurde geschlachet
eine Feier beginnt – mit Jauchz und juchhu-
so hoch wurde der Sünder geachtet

“Dieser mein Sohn – er war tot
und ist jetzt wieder lebendig.
Verloren war er in großer Not
gefunden ist er nun endlich”

Es tanzten und feierten alle im Haus,
– da kam der ältere Sohn von der Arbeit.
Er blieb draußen und rief einen Knecht hinaus:
“Sag mir über den Lärm die Wahrheit?”

“Dein Vater feiert, denn dein Bruder ist da!”
hört der Ältere, der wird voller Zorn.
“Das konnte nicht sein, das istnicht wahr!”
Er blieb draußen, einsam, verlor’n

Der Vater jedoch in seiner Geduld
geht zu ihm hin und hört dem Klagen zu
Er verweist auf seine große Huld
und spricht dem Sohne seine Liebe zu

“Mein Sohn, du bist doch allzeit  bei mir
und alles was mein ist, ist dein
Dein Bruder, – er ist wieder hier!
du solltest fröhlich und guten Mutes sein”

“Dieser mein Sohn – er war tot
und ist jetzt wieder lebendig.
Verloren war er in großer Not
gefunden ist er nun endlich”


So hört das Gleichnis von Christus auf.
Blieb der Sohn stehen oder ging er ins Haus?
Wir erfahren nicht mehr den weit’ren Verlauf
Christus lädt Sünder ein – Was machst du daraus?

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