Aus der Beschäftigung mit Vern Poythress Buch “Reading the Word of God in the Presence of God” ist diese kleine Andacht entstanden, die ich heute in einem Hauskreis besprechen werde:
1 Samuel 22,1-2:
1 David ging von dannen und entrann in die Höhle Adullam. Da das seine Brüder hörten und das ganze Haus seines Vaters, kamen sie zu ihm hinab dahin.
2 Und es versammelten sich zu ihm allerlei Männer, die in Not und Schulden und betrübten Herzens waren; und er war ihr Oberster, dass bei vierhundert Mann bei ihm waren.
Ausgangslage:
Beachtet die Ausgangslage: Seit 1 Samuel 19 ist David auf der Flucht vor einem rachsüchtigen Saul. Rache möchte Saul nehmen an David, und schließlich aber vor allem an Gott, der ihn als König verwirft. David soll sein erstes Opfer werden. So flieht David aus seinem Haus und von seiner Frau Michal nach Rama zu Samuel. Gemeinsam fliehen sie nach Najot bei Rama (1. Sam.19,18-24). Dort trifft sich David mit Jonathan und erfährt, dass der Hass Sauls tief in seinem Herzen verwurzelt ist. Es bleibt nur weitere Flucht, zunächst zu den Priestern nach Nob, später dann sogar zu Achisch, einem philistäischen Fürsten.
Schließlich findet David in der Höhle Adullam, also in der Nähe seiner Heimat Schutz. Dort schließen sich ihm zunächst seine Verwandten an, die auch fürchten mussten unter die Räder der Rache Sauls zu kommen und schließlich auch Menschen, die “in Not, in Schulden und betrübten Herzens” sind. Diese sollen die Ausgangsarmee bilden, die angefangen bei 400 Mann irgendwann das ganze Israel besitzen sollen. Ab diesem Zeitpunkt schließen sich immer mehr Menschen David an, nicht umsonst wird unmittelbar danach berichtet, dass der einzige überlebende Priester Abjatar sich David anschließt. So werden Königreich und Priestertum aus dem Wirkungsbereich Sauls entfernt! David tröstet Abjatar mit den Worten: “Bleibe bei mir und fürchte dich nicht. Denn der, der mir nach dem Leben trachtet, der trachtet auch dir nach dem Leben; du bist bei mir in Sicherheit” (1. Sam 22,23)
David – ein Typos auf Christus
In dieser Begebenheit gibt es viele Parallelen zu Christus:
- Saul hätte danach trachten müssen, David ein möglichst konsolidiertes Reich zu hinterlassen und die Weisheit und den Mut eines solchen Kriegers nutzen, um Israel stark zu machen. Aber an David nimmt er sich Anstoß und das dient ihm zu Fall. So verwarf die Israelische Elite Christus, was ihr schließlich zum Fall diente
- David sieht auch in der Tat verächtlich aus. Ständig auf der Flucht, von allen verachtet, ein Anstoß sondergleichen. Bei Achisch muss er sich benehmen wie ein Geisteskranker. So fiel es auch Israel schwer in Jesus, einem einfachen armen Zimmermann die Erfüllung aller Propheten zu erkennen. Er blieb eine Torheit und ein Ärgernis
- Doch was Torheit war, erwies sich als Gotteskraft. So fanden sich bei David vor allem die, die Hilfe nötig hatten. Offensichtlich war ihnen klar, dass Sie keine Hilfe von Saul zu erwarten hatten. Auch heute finden Menschen “in Schulden, Not und Verbitterung” Trost in Jesus
- Die Heilsgeschichte des Alten Testaments spielt in Israel, so war die Hölle Adullam irgendwo in Juda. So ist auch Jesus aus dem Stamm Juda stammend uns Menschen verwandt. Jeder der an Ihn glaubt, wird selig.
- Beachtet, dass den “Seinen” Davids Aufenthaltsort bekannt war. Saul blieb er verborgen und auch unerreichbar. Als Jesus seinen Dienst antrat, erkannten die “wahren Seinen” ihn sofort, sei es Simeon und Hanna, seien es die Aussätzigen, seien es die Jünger, oder der Schächer am Kreuz” So schließen sich auch heute “die Seinen” sich Christus an.
- Man konnte sich David nur anschließen, wenn er dann auch Oberhaupt wurde. Es war nicht möglich mit Saul und mit David zu halten. Die Versager, die sich David anschlossen, nahmen ihn auch freudig als Oberhaupt auf. Jesus als Erretter anzunehmen führt dazu, dass wir ihn auch als Herrn annehmen. So ist auch heute Christus das Haupt seiner Gemeinde.
- Um David ist nur eine kleine Herde, zumindest 11 Stämme waren zu diesem Zeitpunkt völlig loyal auf Sauls Seite. die wenigen Nachfolger (400 Mann) Davids gingen jedoch von Sieg zu Sieg, bis das ganze Volk Israel David als König anerkannte. So ist auch heute die Gemeinde nur eine kleine Herde, die sich nur deswegen nicht fürchtet, weil Jesus das Oberhaupt ist. Und während alle Reiche vergehen, bleibt das Reich Gottes bestehen für alle Ewigkeit.
Anwendung
David blieb nur ein weiterer Wegweiser für eine endgültige Erfüllung in Jesus Christus. Er ist die Erfüllung des Gesetzes und der Propheten. Wir stehen in der Gefahr, Jesus zu gering zu achten, nicht würdig eines göttlichen Wesen.
Lasst uns lieber einer von “den Seinen”, einer von denen, die in Not und in Schulden sind, die ein Oberhaupt brauchen, und Jesus wird ein Oberhaupt werden, welches uns unbedingt durch alle geistlichen Schlachten zu einem herrlichen Sieg bringen wird. Jesus Christus ist der Weg zum Vater. Lasst uns diesen Weg getreu suchen, gehen und mutig Christus nachfolgen!