Was nützt uns die Himmelfahrt Christi?

Zum heutigen Feiertag habe ich kurz darüber nachgedacht den Gottesdienst einer anderen Gemeinde zu besuchen, aber die Liebenzeller Gemeinschaft veranstaltet einen Wandertag, und weder die Reformierten Baptisten noch die Presbyterianer im Ort versammeln sich.  Von der EFG im Nachbarort konnte ich keine sinnvollen Informationen ermitteln, aber sehr eindeutig ist, dass christliche Feiertage bei konservativen Gemeinden out sind.

Es stellt sich die berechtigte Frage, ob das nicht der Sinn eines Kirchlichen Feiertags is, dass man in die Kirche geht? Es ist noch gar nicht so lange her, da war das die Hauptbegründung(und noch etwas früher die einzige Begründung) dafür, dass man heute frei hat.  Offensichtlich können wir nicht mehr so viel mit der Himmelfahrt Christi anfangen. Es scheint uns schwer zu fallen einen Gottesdienst allein mit diesem Thema zu verbringen.

Da freut es mich, dass der Heidelberger Katechismus auch ganz offen und herausfordernd diese Frage stellt (Frage 49):

Was nützt uns die Himmelfahrt Christi?

Recht egoistisch formuliert die Frage, dass muss man gestehen. Es ist ja schön und gut, dass Jesus in den Himmel gefahren ist, um nun zur Rechen des Vaters zu sitzen, aber was nützt es mir? Das “Egoistische” wird etwas entschärft, wenn man beachtete, dass die Himmelfahrt Christi bereits ab der 46. Frage betrachtet wird. Dort heißt es:

Was verstehst du darunter, dass er in den Himmel aufgefahren ist?

Wobei die Antwort diese ist:

Dass Christus vor den Augen seiner Jünger von der Erde zum Himmel aufgehoben worden ist und dort für uns eintritt, bis er wiederkommt, zu richten die Lebenden und die Toten (Mk 16,19; Lk 24,51; Hebr 4,14; 7,24–25; Röm 8,34; Eph 4,10; Kol 3,1; Apg 1,11; Mt 24,30).

Damit wir irgendwelchen Nutzen von der Himmelfahrt Christi haben können, muss sie natürlich stattgefunden haben. Und die Himmelfahrt ist eine Fortführung des Messianität Christi. Auch nach der Himmelfahrt bleibt Jesus unser Messias! Hier betete Christus für seine Jünger (z.B. im Hohepriesterlichen Gebet , nachzulesen in Joh 17) , nun ist er unser Fürsprecher beim Vater (Heb. 4,14; 7,25). Hier herrschte er über Wind und Wetter ( Mk. 4,39-41), nun sitzt er zur Rechten des Vaters mit Macht “über alle Himmel”(Eph. 4,10). Von hier sendet er mit dem Vater den Heiligen Geist zu seinen Auserwählten.

Was nützt uns also die Himmelfahrt Christi?

Der Heidelberger Katechismus gibt eine dreifache Antwort:

1. dass er im Himmel vor dem Angesicht seines Vaters unser Fürsprecher ist (1Joh 2,1; Röm 8,34).
2. haben wir im Blick auf unsere leibliche Auferstehung ihn als sicheres Pfand im Himmel, dass er als das Haupt auch uns als seine Glieder zu sich hinauf nehmen wird (Joh 14,2; 20,17; Eph 2,6).
3. sendet er uns seinen Geist als Gegenpfand herab, durch dessen Kraft wir das suchen, was oben ist, wo Christus ist, der zur Rechten Gottes sitzt, und nicht das, was auf Erden ist (Joh 14,16; Apg 2,33; 2Kor 1,21–22; 5,5; Kol 3,1; Phil 3,14).

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