Von der Bewahrung der Heiligen

Kreuz-am-Schliffkopf
In den letzten Tagen ist mein Herz von großer Freude über den unglaublich großen Reichtum erfüllt, den wir Gläubigen in Christus haben. Hört sich unfassbar kitschig an, aber ich finde keinen besseren Weg es auszudrücken. ich fühle mich wie ein Kind, dass so viele Geschenke bekommen hat, dass es beim öffnen der selben voll Müdikeit einschläft. Heute möchte ich auf einen Bestandteil des Evangeliums hinweisen, der überall in der Schrift zu finden ist, denn wir dann aber oft übersehen: Die Heilssicherheit, oder “die Bewahrung der Heiligen”, wobei ich den zweiten Begriff bevorzugen würde, der erste aber aufgrund der Kürze für eine Darstellung hilfreicher sein kann.

Überfließend in der Schrift bestätigt

Es ist einfach möglich, dass man etwas übersieht was ständig in der Schrift bestätigt wird. Passiert das nicht vielen z.B. mit der Gottheit Christi. Sie ist überall auf jeder Seite des Neuen Testaments zu finden, sucht man aber eine besonders klare Stelle, da scheint man oft nur wenige, nicht sonderlich klare finden zu können. Man sieht also den Wald vor lauter Bäumen nicht, ähnlich geht uns wohl mit dem Zeugnis vom Evangelium Christi: Ein Christ ist erlöst, gerechtfertigt, versöhnt und wird geheiligt bis zur Wiederkunft Christi. Das Zeugnis der gesamten Schrift, aber wo wird das eigentlich genau gesagt?

Der Hammer gegen fleischliche Sicherheit in Römer 5

Für mich persönlich ist Römer 5 der Text gewesen, der mich endgültig von der Heilssicherheit überzeugte.( Bitte lest erst den Text) Man achte, auf

  • Wer aus Glauben gerecht geworden ist steht in der Grade (nicht “ist nah an der Gnade”, sondern steht mitten drin) V 1,2
  • Selbst Bedrängnis macht dem Glaubenden keine Unruhe, denn Bedrängnis wird in ihm Hoffnung wirken. HOffnung aber kann nicht zu Schanden werden lassen. Wenn also selbst Leid mir nur mehr Hoffnung also näher zu Gott bringt, was soll mich dann von Gott trennen? V.3-5
  • Christus starb für uns als wir Feinde waren, und jetzt sollte er uns von uns stoßen. Ein Bruder erklärte diesen Vers einmal so: “Christus hat dich nicht dafür gerettet, damit du wieder verloren gehst. Christus macht keine Katz&Maus Spiele.” (V.6)
  • Wie schwer fällt uns das zu glauben, dass jemand für einen Bösen stirbt (V.7). Aber genau dieses geschieht mit einem geretteten Christen. Kein Wunder dass es uns nun schwer fällt zu glauben, dass wir bewahrt werden sollen. Aber dieses ist für Christus der kleinere Teil. Das größere ist die Errettung an sich (obowhl man diese Sache wohl so nicht trennen sollte).
  • Dann der Höhepunkt in Vers 9: “Nun, da wir gerecht gemacht sind durch sein Blut, werden wir durch ihn erst recht bewahrt werden vor dem Zorn”. Hier ist ganz klar die Verheißung der Bewahrung verheißen. Diese möchte ich im Glauben festhalten. Und es treibt mir Tränen in die Augen, dass ich Wurm zu derart hohen Verheißungen Zugang habe
  • Ab V 12 wechselt das Thema und Christus wird mit Adam verglichen. Aber beachte: So wie jeder Mensch den Zustand der Sünde (auch Erbsünde) genannt von Adam erbten und den nicht so ohne weiteres loswerden können, so erben wir von Christus den Zustand der Rechtfertigung. Oh, wenn wir doch Rechtfertigung weniger als einen Moment der Entscheidung, der Bekehrung an einem Altar, sondern als eine Neuschöpfung erkennen könnten.
  • Ein Finale dann in V. 21: Statt der Sünde herrscht nun die Gerechtigkeit.

Weitere klassische Textstellen

Natürlich kann man die klassischen Texte aufführen: Niemand wird die Schafe aus Gottes hand reissen, und nichts und niemand kann uns von der Liebe Gottes trennen, nämlich (langsam und laut lesen und dabei wird man erzittern vor lauter Liebesbekundungen Christi)

(Joh 10:28)
und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen.
(Röm 8:31-37)
Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?
welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht macht.
Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.
Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert?
wie geschrieben steht: „Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.“
Aber in dem allem überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat.

Beachtet, jeder der die Heilssicherheit ablehnt, argumentiert gerne so: “Wenn Jesus oder Paulus von “Niemand” spricht, meint er natürlich den betroffenen nicht dabei, das ist logisch, dass er selbst sich wohl trennen kann”. Aber woher kommt den diese Logik? Warum ist nicht genauso logisch, dass wir uns auch selbst nicht trennen können? Aber wenn wir hier schon mit der Vernunft argumentieren, möchte ich zeigen, dass Paulus genau sagt, was dich nicht trennen kann, nämlich Probleme, Schwierigkeiten, anfechtungen, Trübsal, Angst, Verfolgung. Haben wir nicht genau davor Angst, dass wir in Versuchungen, Verfolgungen, Trübsal nachgeben könnten, Christus loslassen könnte. Paulus sagt aber klar, ein Christ wir in diesen Situationen “klar überwinden”, den er weiß ja, wer ihn liebt. Wieviel deutlicher hätte Paulus das noch ausdrücken können. Oder werden uns etwa die Segnungen und Verheißungen von Gott trennen?
Super finde ich auch 2. Tim 2,13:
glauben wir nicht, so bleibt er treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.
Das kann doch so fast nicht gemeint sein, oder? Warum kann Gott sich nicht selbst verleugnen? Nun ja, weil Gott in uns ist, denn Gottes Geist wohnt in uns, wie kann Gott also sein Werk in uns verleugnen, dafür müsste er sich ja selbst verleugnen, das ist aber unmöglich, den Gott ist ein unwandelbarer Gott.
Oder wer denkt, dass man hier nur Paulusbriefe heranziehe, lese mal Joh. 3,36
Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.
Kann ein Mensch etwa aufhören daran zu glauben, was er für wahr hält? Beachtet, dass hier wieder der Zustand der neuen Kreatur gemeint ist (Hinweis zum nachdenken: Vor allem Arminianer betonen ja gerne die Bedeutung von Joh 3 für das Thema Wiedergeburt)
Fast identisch klingt es dann in den Johannesbriefen:
(1.Joh 5:12 )
Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.
Beachtet, selbst Br. Oskar Rivinius betonte, dass hier von “hat” nicht “haben wird” die Rede ist.

Indirekte Zeugen

  • Ist es dir schon mal aufgefallen, dass Jesus zu den Jüngern sagt, dass sie mit ihm im Reich Gottes sitzen werden un die zwölf Stämme richten werden.  (Luk 22,30). Das heißt die Jünger wussten es, dass sie bei Jesus sein werden, dass sie sicher gerettet sind, sie werden auch kurz davor als die bezeichnet, die “beharrt haben in Christi Anfechtungen” (V.28). Was heißt das, hatten die Jünger eine besondere Verheißung bzgl. der Heilssicherheit, die den anderen Gläubigen nicht zustehen soll oder darf?
  • Beachtet auch was Jesus dem Schächer am Kreuz zuruft: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein (Luk, 23,43). Hätte er ihm nicht sagen sollen, ja du kannst es sein, wenn du noch aushälst und nicht zu viel unter den Schmerzen ächzt und nicht…. Nein, es ist hier ein klares Zeugnis eine klare Heilszusage zu erkennen.
  • Beachtet auch, dass die Prüfung Hiobs von Gott nur zugelassen wurde, weil er schon den Sieg Hiobs sah.
  • Kann ein Mensch etwa oft wiedergeboren werden, etwa bei jeder “Erneuerung” erneut?
  • Was ist mit der neuen Kreatur, entstanden durch die Wiedergeburt
  • Wie kann es sein, dass Christus uns auch zur Heiligung gemacht wurde.
  • Wurde etwa Jesu hohepriesterliches Gebet nicht erfüllt, als er bat, dass die Jünger von dem Bösen bewahrt werden.  (Joh 17,15) Ist das Gebet etwa nichts?

Loblied über das Werk Jesu

Beachtet, was die Schrift uns über Jesus lehrt (beachtet wie viel im Johannesevangelium darüber gelehrt wird)

  • Wer auf Christus baut, baut auf Fels, und die größten Lebensstürme werden das Haus nicht zerstören können (Mt. 7,24)
  • Christus ist die Tür, die zum Leben führt, noch niemand ging durch diese Tür in den Tod ( Joh 10,7)
  • Christus ist der gute Hirte, der noch nie ein Schaf verloren hat
  • Christus ist das Haupt, dass über alle seine Glieder wacht, und für jedes Glied seinen Platz hat (z.b. 1 Kor. 10,17)
  • Christus ist der Weinstock, alle Reben an ihm bringen Frucht, alle Reben an ihm werden gereinigt (Joh 15,1-5)
  • Christus ist das Brot und Wasser des Lebens. Man trinkt einmal und wird nimmermehr (ja es heißt wirklich “nimmermehr”)dürsten (Joh 6,35)
  • Christus ist das Licht, dass nicht ausgehen kann, dass den Weg beleuchtet
  • Christus ist der schmale Weg, der zum Leben führt  (Mt. 7,13). Oder gab es schon jemand, der auf den engen Pforte ging und in die Hölle kam? Nein, denn Christus kann nicht lügen!!!

Etwas zu Einwänden

Beachte folgendes, und das schreibe ich als einer, der selbst einmal der größte Leugner der Heilssicherheit war:

  • Weder leugne ich noch die Schrift mit dem obigen, dass es Abfall gibt. Ja der Abfall von Gott ist schrecklich groß, das Schrecklichste was ein Mensch sich vorstellen kann. Wer kann entfliehen, wenn er solch große Verheißungen von sich stößt. Alles dies(Heuchelei, Ablehnung des Evangeliums und Abfall) sind Themen der Schrift, und seltsam, es sind vor allem Reformierte Theologen, die sich damit außeinandersetzen, denn schrecklich ist es, dass Evangelium den Geruch des Lebens zu hören, aber selber leer auszugehen und das Leben von sich zu stoßen.  Die Erwählten des Herrn werden aber vor dem Abfall bewahrt!
  • Man wendet gerne ein”Die Lehre der Gnade verführe zur Leichtfertigkeit und bringe ab von der Heiligung.” Die Schrift sagt uns aber was anderes, auf Römer 5 folgt Römer 6, wer gerettet ist, bleibt gerettet von der Sünde und ein Leben in der Gnade führt einer, der für die Sünde tod ist (Diese Entwicklung wollen wir, wenn Gott gibt einmal gesondert betrachten) (Übrigens: Sollte man etwa eine Lehre nur aus irgendwelche Vorüberlegungen verschweigen???)

Aber neben diesen sachlichen Argumenten fiel mir auf, dass es überhaupt kein Gegenkonzept zur Errettung und zum Evangelium gibt. Wie sollte dieses denn genau aussehen, frage ich mich immer. Man redet von der Bewahrung der Heiligen, von den Segnungen in Christus, von dem Reichtum der Versöhnten, aber das einzige Gegenargument was man bekommt ist: Die Lehre vom Abfall, die Lehre vom Abfall, Die Lehre vom Abfall! Wo ist da genau der Zusammenhang zur Rechtfertigung, Neuer Kreatur, Sohnschaft, Adoption, Versöhnung, Heiligung, Veränderung, Wohnung des Geistes, Wiedergeburt, Dankbarkeit, Hoffnung und Glauben? So viele ignorieren das komplett, und versuchen jeden einzelnen Vers der über all diese Themen redet (also sehr viel!) irgendwie zu relativieren, und anzupassen und umzubiegen, und abzuschneiden und zu kürzen, was völlig unnötig ist, und was auch dem Text niemals gerecht wird.

Zusammenfassung

Niemand der Christus traut, kann enttäuscht werden. Er liebte uns als Feinde, am Kreuz starb er real und völlig bewusst für seine Kinder. Wie sollte er Sie jetzt von sich stoßen. Vielmehr wird er sie bewahren und ihnen keine Last auflegen, die sie brechen würde. Vorher würde er sie eher zu sich in seine ewigen Wohnungen nehmen.
Drängt uns diese Liebe Christi zu uns nicht in Dankbarkeit sein Kreuz auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen?
 
 

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert