Einige Gedanken über Kompromisse im Glauben
Kompromisse im Glauben
a) Oftmals waren es kleine Anpassungen die man sich erlauben müsste, um eine deutliche Erleichterungen zu verspüren. So oft war es ein derart kleiner Kompromiss von geradezu banalen Dingen, die kaum jemand außerhalb auffallen würden, geschweige denn verdammen würde. Zugleich erschien der Lohn zu diesem Kompromiss unvergleichlich viel größer oder der Verlust als Folge davon, in einer solchen Kleinigkeit nicht nachgeben zu wollen, riesig. Blieb man treu im Glauben, blieb man auch einsam in einer Wüste (Aber Gott ist immer gnädig geblieben, und ließ einen dabei nicht allein)
b) Um nicht als gar allzu närrisch zu gelten (Um Christi willen wird man ja ein Narr), erlaubte ich mir häufiger mal einen solchen Kompromiss einzugehen. Doch der Lohn wollte einem nie recht schmecken. Ein belastetes Gewissen und eine zerstörte Beziehung zu Christus waren die Folge. Preist den Herrn, wir haben einen Anker durch Christus der bis ins Allerheiligste reicht (Heb. 6,19). Man war also bereit einen Kompromiss einzugehen, aber Christus lies es einem nicht gelingen und führte einen durch Buße zurück zu sich.
c) Manchmal verwehrte es Christus auch total, überhaupt einen Kompromiss einzugehen, obwohl man mehr als bereit dazu war. Und obwohl (offensichtlich) jeder im Umkreis diesen beging, wollte es einem persönlich nicht gelingen. Die Tür war zu. Auch hier kann ich Gott nur für seine Bewahrung danken.
d) Manchmal wusste/weiß man gar nicht, dass man einen groben Kompromiss duldet. Hier vergleiche ich dass mit einer Brille die man anhat, ohne es zu merken. Diese kann rosa oder grau sein, vergrößern oder verkleinern, die Schärfe nehmen oder nahezu vollständig blind machen. In geistlichen Fragen braucht es eines übernatürlichen Eingriffs (durch das Werk Christi und das Wirken des Heiligen Geistes), dass wir überhaupt erkennen können, dass wir eine solche Brille anhaben.
e) Neben diesen Punkten muss ich auch eingestehen, dass ich bewusst Kompromisse dulde. Man rechtfertigt sich oftmals selbst (Achtung pharisäische Selbstrechtfertigung) mit
- einer ungewöhnlichen Situation
- der (angeblichen) Geringfügigkeit des Kompromisses
- der Ausrede: “Alle anderen täten es auch”
Zu oft meint man, dass man den Kompromiss voll im Griff hätte und nicht Sklave derselben sei. Hier überschätzen wir unsere Fähigkeiten, wie Simson, der gerne mit der Sünde spielte: Als das dritte mal die Philister über ihn herfielen heißt es: “Und sie sprach zu ihm: Philister über dir, Simson! Als er nun von seinem Schlaf erwachte, dachte er: Ich will frei ausgehen, wie ich früher getan habe, und will mich losreißen. Aber er wußte nicht, dass der HERR von ihm gewichen war.” (Ri 16,20).
Quellen von Kopromissen
In meinem persönlichen Umkreis und in mir selbst erkenne ich vor allem diese Ursachen:
- falsches Verständnis von der Heiligkeit Gottes (wird vor allem sichtbar
- Christusfreies Alltagsleben wird als legitim gewertet. Der Glaube ist für die ewige Absicherung. Hier hilft “Coram Deo”
- falsches Verständnis von Berufung (“erwählt, damit wir heilig vor Gott leben”) und Dienst (“wir sind ein königliches Priestertum”)
- Christus plus X ist nötig um glücklich/anerkannt/gesellschaftsfähig zu sein
Zur Selbstprüfung
Kennst du diese Gefühle?
- Dies und das muss ich konsumieren (es kann hier wirklich alles zu einem Götzen werden), um wirklich glücklich zu sein
- Wenn ich meine Zeit anders handhabe, ist es nicht mehr gemütlich. Muss es denn um Christi willen ungemütlich werden?
Der Schaden von Kompromissen
Kompromisse schaden uns, denn
- sie entfernen uns von Gott
- sie machen uns zu Knechten der Sünde
- sie schmälern unser Zeugnis
- sie rauben uns Freude und Freiheit
Lösung liegt in Christus!
Der rege Gebrauch von Gnadenmitteln stärkt uns, kompromissloser in der Nachfolge Christi zu werden, diese sind alt und bewährt:
- Gebet und Schriftlesung
- Teilnahme am Abendmahl
- Gemeinschaft mit den Heiligen
Es wird deutlich, dass es nur mit und durch Christus möglich ist, verwurzelte Charakterstrukturen abzulegen. Wenn wir auf sein Leiden, seine Erniedrigung, seine Geduld, sein Sterben und sein Auferstehen blicken, können wir nicht gleichgültig bleiben. Der Hebräerbrief ist ein im besonderen Maße wichtiges Schriftstück, welches uns dazu ermutigt auf Christus blickend durch alle Widrigkeiten zu Christus zu laufen! Schließlich geht es auch um den ewigen Siegeskranz.
Heb 12,1: Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist