Heilsgewissheit

Ein Artikel von Ray Galea: Assurance. Übersetzt von Alexander Schneider unter der Creative Commons License with Attribution – ShareAlike (CC BY-SA 3.0US)

Download als .pdf.

Definition

Heilsgewissheit meint die gottgegebene Zuversicht der gegenwärtigen Anerkennung und der zukünftigen Annahme eines jeden wahren Christus-Gläubigen durch den himmlischen Vater.

Zusammenfassung

Die Bibel bezeugt durchgängig die Heilsgewissheit für alle, die in Christus sind. Diese Gewissheit gründet sich erstens in den objektiven Verheißungen Gottes und zweitens im persönlichen Werk des Heiligen Geistes, einmal im direkten Zeugnis als auch im indirekten Zeugnis der Frucht der Bekehrung. Eine solche Gewissheit verneint die Bedeutung von Warnungen und die Existenz von Zweifeln nicht.

Einführung

Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus will seine Menschen nicht nur retten und ihnen vergeben. Sie sollen ihre Erlösung kennen und erfahren, und sich an ihrer Vergebung zuversichtlich erfreuen. So geben sie Gott die Ehre.

Das biblische Versprechen der Heilsgewissheit ist ein einzigartiges Vorrecht unter den Weltreligionen. Leider findet man sie nicht in allen christlichen Traditionen. Das kann so weit gehen, dass sie teilweise sogar verneint wird[1]. James Denny stellt fest: „Die Nagelprobe einer jeden christlichen Strömung ist ihre Einstellung zur Heilsgewissheit“ [2].

Heilsgewissheit darf nicht mit der Erlösung an sich verwechselt werden. Man kann ein erlöster Christ sein, ohne Heilsgewissheit zu haben. Umgekehrt gilt: Man kann sich seines Heils gewiss sein, ohne erlöst zu sein.

Die Grundlagen der Heilsgewissheit

Sowohl in den Lehrregeln von Dortrecht[3], als auch in den Bekenntnissen von Westminster (1646) werden im Grunde dieselben drei Quellen für die Heilsgewissheit der Christen angegeben:

  1. Heilsgewissheit gründet im Glauben an die Verheißungen Gottes.
  2. Heilsgewissheit gründet im Zeugnis des Heiligen Geistes, der unserem Geist bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind.
  3. Heilsgewissheit gründet in einem ernsthaften und heiligen Bemühen um ein reines Gewissen und gute Werke (Lehrregeln von Dortrecht 5.10).

Biblischer Befund

Heilsgewissheit gründet im Glauben an die Verheißungen Gottes.

Heilsgewissheit entspringt nicht der Macht des positiven Denkens, sondern der Macht des Evangeliums.

Die grundlegende Natur von Glauben oder Vertrauen in das Evangelium bedeutet Gewissheit. Versicherung des Heils ist Teil der Erfahrung des Vertrauens in die Verheißungen eines vertrauenswürdigen Gottes. Glaube nimmt Gott beim Wort und weiß „… aufs Allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun“ (Röm. 4,21; vgl. Hebr.11,1-2).

Da es sich beim Evangelium um Gottes Evangelium handelt (Röm. 1,1), kann man diesem Evangelium vertrauen, da Gott die Macht hat zu retten, er seinem Bundeswort treu ist (Röm. 3,3), er nie lügt (Tit. 1,2; Hebr. 6,18) und sich nie ändert (Mal. 3,6). Und da die Verheißungen des Evangeliums den Schriften entsprechen (1.Kor. 15,3-4), kann es auch Heilsgewissheit geben, denn diese Schriften stammen von Gott selbst und sind deshalb unfehlbar und vertrauenswürdig (2.Tim. 3,16-17; Lukas 1,4; 2.Petr.1,20).

Eine Möglichkeit, um den objektiven Grundlagen der Heilsgewissheit einen Rahmen zu geben, besteht darin, drei miteinander zusammenhängende Denkkategorien zu begreifen: 1. Adoption in Gottes Familie, 2. Einssein mit Christus und 3. das vollständige Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz.

  • Berechtigterweise hat man die Adoption als den höchsten Segen für die Christen bezeichnet. Gott ist ein liebender und perfekter Vater, der sich ein Volk adoptiert hat, um eine ewige Familie zu schaffen. Dies wurde durch Christus eingeleitet, der sowohl Herr als auch großer Bruder ist (Röm. 8,29). Als ein liebender Vater möchte Gott uns als seine Kinder wissen lassen, dass wir seine Geliebten sind (1.Joh. 3,1-3). Er möchte uns nicht in Unsicherheit und Zerrissenheit darüber belassen, ob er wohl für oder gegen uns ist. Heilsgewissheit erstreckt sich bis hin zur ewigen Sicherheit, in der Gott seine Kinder erhält, bis er sie nach Hause in die Ewigkeit bringt (Joh.10,25-30). Das Schicksal der Erwählten Gottes ruht in den sicheren Händen Gottes, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist (John 6-37-39). J.I. Packer macht eine hilfreiche Beobachtung: „Adoptierte Kinder brauchen Sicherheit darüber, dass sie dazugehören, und perfekte Eltern werden es ihnen nicht vorenthalten“[4].
  • Das Einssein mit Christus legt nahe, dass das Schicksal eines jeden Gläubigen unwiderruflich mit dem Schicksal des Messias verwoben ist. Jeder Segen, und dazu gehört auch die Heilsgewissheit, wird uns nur durch Christus zuteil. Diese Einheit begann bereits vor der Erschaffung der Welt, als Gott aus Liebe seine Menschen erwählt hat, um sie als seine Söhne zu adoptieren. Der Gläubige kann durch dieses Einssein wissen, dass ihm vergeben ist und er erlöst ist (Eph. 1,7), gerechtfertigt (Röm. 5,9) und versöhnt (Röm. 5,11) im Hier und Jetzt durch das Blut Jesu Christi. Im Einssein mit Christus können wir auch zuversichtlich in die Zukunft blicken, denn durch den Glauben an das Evangelium wurden wir mit dem Geist versiegelt und uns damit ein zukünftiges Erbe garantiert (Eph. 2,6). Jeder Gläubige ist nicht nur mit Christus gestorben und auferstanden, sondern wird in der Bibel als jemand beschrieben, der bereits jetzt mit Christus auferweckt und im Himmel eingesetzt ist (Eph. 2,6).
  • Ohne den stellvertretenden Sühnetod Christi am Kreuz, durch den er alle Sünden getragen und für immer vernichtet hat (1.Petr.2,24; Joh. 1,29; Hebr.10,10), Gottes Zorn besänftigt (Röm.3,25; 1.Joh.2,2) und Satan bezwungen hat (Kol. 2,15), gäbe es keine Heilsgewissheit. Dadurch wird das Kreuz eine Demonstration von Gottes Gerechtigkeit und Gottes Liebe, die eine weitere Grundlage der Heilsgewissheit der Gläubigen ist (1.Joh. 1,9; Röm. 5,8; 8,31-37). Die Auferstehung bestätigt den Sieg Jesu Christi (Röm.4,25), die Niederlage des Todes (Röm. 8,11) und dient für alle als ausreichender Beweis um Buße zu tun und gerettet zu werden (Apg. 17,31).

Die folgenden Bibelstellen belegen, dass die Heilsgewissheit ein ständig wiederkehrendes Thema bei den Verfassern des Neuen Testaments ist: 1.Joh. 5,13; Heb. 4,16; 1.Kor. 1,8; 1.Pet. 1,4-5; Jud. 1,24-25 und besonders Römer 8.

Heilsgewissheit bekommen wir durch das Zeugnis des Heiligen Geistes, der unserem Geist direkt bezeugt, dass wir Kinder Gottes sind.

Dies ist eine der zwei subjektiv-individuellen und zweitrangigen Grundlagen der Heilsgewissheit. Der Geist der Adoption, der es den Gläubigen ermöglicht „Abba, Vater“ zu rufen (Röm. 8,15) bezeugt uns auch direkt, dass Gott unser Vater ist und wir seine Kinder (Röm. 8,16). Packer merkt an: „Hierbei handelt es sich um einen direkten und unmittelbaren Sinn für Gottes väterlicher Liebe, der uns gegeben ist als eine unmittelbare Kommunikation in der Gott durch sein Wort unserer Seele sagt: Ich liebe dich“[5]. Wichtig ist, dass der Heilige Geist uns das nur über unserem eigenen Geist bezeugt und uns kein Zeugnis über jemand anderen gibt. Daher kann ein Gläubiger nicht dasselbe Maß an Gewissheit über die Erlösung anderer haben, wie über sich selbst.

Der Heilige Geist bezeugt die Adoption des Gläubigen durch die Bekehrung und ein verändertes Leben.

Das veränderte Leben kann ein Zeichen sein und stellt eine indirekte Form der Vergewisserung dar. Hier einige Beispiele:

  • Joh. 2,3 zeigt, dass der Gehorsam gegenüber den Geboten ein Zeugnis dafür ist, dass jemand zu Gott gehört.
  • Joh. 3,14 verdeutlich, dass die Liebe zu den Heiligen ein Hinweis dafür ist, dass jemand vom Tod zum Leben gekommen ist.
  • Petr. 1,4-11 fordert die Gläubigen auf, ihre Berufung und Erwählung durch eine ernsthafte Anstrengung zu wachsen und göttliche Frucht zu bringen zu sichern.

Die Reformatoren und die Puritaner haben eindringlich davor gewarnt, dass der Grund und die Ursache der Erlösung niemals mit den Merkmalen der Erlösung verwechselt werden sollten. Das kann nur zum Schaden an der eigenen Seele führen. Robert Murray M´Cheyne gab seiner Gemeinde folgenden weisen Rat: „Für jeden Blick, den du auf dich selbst richtest, solltest du zehn Blicke auf Christus richten“[6]. Damit verneinte er natürlich nicht den Wert der Selbstprüfung.

Biblische Warnungen und Heilsgewissheit

Wie können wir die offensichtliche Spannung zwischen biblischen Warnungen und Heilsgewissheit verstehen?

In der Bibel gibt es Warnungen vor Abfall vom Glauben (Hebr. 6,4-6; Mt. 24,3-14), davor zu fallen (1.Kor. 10,12), davor, sich Christi zu schämen (Mk. 8,38), Christus zu bekennen aber nicht Gottes Willen zu tun (Mt.7,21-23), vor falschem Glauben ohne Werke (Jak. 2,26), davor, sich wieder unter das Gesetz zu begeben (Gal. 5,3-4) oder vor Werken des Fleisches (1.Kor. 6,9-10, 13-15), um nur ein paar zu nennen. Einige dieser Warnungen werden von der Drohung der Ablehnung am Tag des Gerichts begleitet.

Das Neue Testament kennt auch einige Beispiele von Personen, die gut im Glauben anfingen, aber darin versagten durchzuhalten, darunter Judas, Demas, Hymenaeus und Alexander (1.Tim. 1,20). Außerdem kennt vermutlich jeder Christ persönlich Menschen, die einmal den Namen des Herrn angerufen haben, aber später Christus verleugnet haben und sich vom christlichen Glauben entfernt haben.

Dieses Thema ist der größeren Spannung zwischen göttlicher Souveränität und menschlicher Verantwortung untergeordnet. Die Vorstellung, dass beides miteinander vereinbar ist (auch Kompatibilismus genannt von engl. Compatibilism), versucht beide Wahrheiten zusammen zu denken, ohne diesem zu einem gewissen Grad den Status eines Geheimnisses abzuerkennen. Das bedeutet für unser Thema: Wir dürfen nicht von Heilsgewissheit auf eine Weise reden, die die Bedeutung der Warnungen und die Verantwortung jedes einzelnen Nachfolgers, im Glauben auszuharren, verneint. Denn wahrer Glaube ist per Definition ein Glaube der ausharrt. Gleichzeitig dürfen wir von den Warnungen nicht auf eine Weise reden, die die klare Verheißung Gottes, dass er die schon seit Anbeginn vorherbestimmt hat, die er verherrlicht hat (Röm. 8,29), relativiert.

Diese Sichtweise, dass beides zusammengehalten werden muss, wie Gott selbst es tut, hilft, sowohl den Fluch des leichtfertigen Glaubens ohne Konsequenzen auf der einen Seite, als auch  die gequälten Seelen, die sich ständig in einem Zustand der Unsicherheit befinden, auf der anderen Seite zu vermeiden. Carson merkt an, dass die Warnungen vor dem Abfall nicht die Verheißungen Gottes für ungültig erklären, sondern vielmehr das Ausharren im Glauben bestärken sollen[7]. Die Verheißungen Gottes sollen keine Apathie erzeugen, sondern Eifer, Dankbarkeit und Wertschätzung für Gottes Treue.

Von außen betrachtet scheinen praktizierende Christen abzufallen. Aber vom Blickwinkel Gottes her werden diejenigen, die erwählt sind, nicht abfallen.

Alle Verheißungen Gottes, auch die, die die Heiligen warnen, sind Teil der Gnadenmittel Gottes, um sein Volk zu bewahren. Wie die Verheißungen Gottes angewendet werden, auch die über die Gemeindezucht (1.Kor. 5,5), ist eine Frage der seelsorgerlichen Weisheit, denn sowohl die Warnungen, als auch diejenigen, die in der Bibel gewarnt werden, stehen in einem Spektrum verschiedener Kontexte. Ein einfacher Vergleich von 1.Korinther 1-4, Galater 1-3 und Hebräer 6 verdeutlicht diesen Punkt.

Hin und wieder greifen der Aufruf zum Ausharren und das Versprechen der göttlichen Bewahrung ineinander wie eine Hand in einen Handschuh. Wir sollen an unserem Heil mit Furcht und Zittern arbeiten, „Denn Gott ist´s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen“ (Phil. 2,12-13).

Herausforderungen der Heilsgewissheit

Aus der Kirchengeschichte

Die theologische Herausforderung der Heilsgewissheit ist häufig mit einer falschen Sichtweise der Rechtfertigung und der souveränen Gnade Gottes verbunden.

Die römisch-katholische Kirche hat auf die reformatorische Klarheit der Heilsgewissheit reagiert und mit Nachdruck betont, dass „niemand mit der Gewissheit eines Glaubens, der sich nicht irrt, sagen kann, dass er Gottes Gnade empfangen hätte“[8]. Der Grund, warum im Katholizismus die Heilsgewissheit verneint wird, ist, dass die Rechtfertigung zu einem Prozess wird, der sich über eine gewisse Zeitspanne erstreckt und der auch durch Todsünde abgebrochen werden kann. Vereinfacht gesagt, wurde Heiligung traditionell so verstanden, dass sie der eigentlichen Rechtfertigung vorausging und als Basis diente. Es wurde behauptet, dass Gott ja keinen Sünder rechtfertigen kann, solange er noch Sünder ist. Außerdem wurden diejenigen, die von sich behaupteten zu wissen, dass sie zu den Auserwählten gehörten, verdammt. Der Katholizismus hatte den mittelalterlichen Fehler wiederholt, der davon ausging, dass der Glaube auf den Himmel hoffen dürfe, aber jede Sicherheit, dass man dort ankommen würde, ablehnte.

Während die Reformatoren stärker die objektiven Grundlagen der Heilsgewissheit betonten, konzentrierten sich die Puritaner mehr auf die subjektiven Grundlagen. Dabei war in beiden Ausrichtungen die andere Seite auch präsent. Dennoch tendierten die Puritaner dazu die Heilsgewissheit, gegenwärtig und zukünftig, nicht als wesentlich zu betrachten. Vielmehr betonten sie zu stark die subjektive und sekundäre Basis, was zu einem Mangel an Vertrauen bei vielen Gläubigen führte, da sie sich im übertriebenen Maß der Selbstprüfung unterzogen. Heilsgewissheit verschob sich von einem wichtigen Aspekt des Glaubens zu einer nachrangigen Leistung des Einzelnen, von einem Privileg zu einer Pflicht[9].

Im 18. Jahrhundert folgte Wesley Luthers Anspruch, dass Heilsgewissheit für den Glauben essenziell sei, und darin, dass der Heilige Geist dafür direkt Zeugnis ablege. Jedoch begrenzte er die Heilsgewissheit auf die gegenwärtige Annahme durch Gott und betonte, dass es keine Gewissheit für ein zukünftiges Ausharren im Glauben geben könne[10].

In letzter Zeit hat die „Neue Paulus-Perspektive“ durch ihre zweideutige Sichtweise der Rechtfertigung eine Rolle gespielt bei der Schwächung der Grundlagen der Heilsgewissheit. Rechtfertigung als eine juristische und rechtlich wirksame Stellung des Einzelnen vor Gott dem Richter wird ersetzt durch die Sichtweise von Rechtfertigung als Aufnahme in das Bundesvolk Gottes auf der Basis der persönlichen Treue. Plump gesagt, gehören wir dazu durch Gnade und bleiben dabei durch die Werke. Mit der Bewegung weg von einem persönlichen Glauben an Christus, der zu einer individuellen Erlösung führt, kommt im gleichen Maße ein Verlust der vollen Heilsgewissheit[11].

Zweifel und Heilsgewissheit

Heilsgewissheit ist kein Vorrecht einer ausgewählten Gruppe von Christen, die nie ihren Glauben in Frage stellen oder Zweifel an ihrer Errettung haben. Das Gegenteil von Glauben ist nicht Zweifel, sondern Unglauben. Im Leben eines jeden Christen gibt es auch Zeiten des Zweifelns. Zu einem gewissen Grad ist „Ich glaube – hilf meinem Unglauben“ der Normalzustand eines Christenlebens. Calvin erkannte, dass wir uns keine Sicherheit in Glaubensdingen vorstellen können, die nicht von Zweifeln gefärbt ist[12]. Deshalb steht im Judasbrief in Vers 22: „Erbarmt euch derer, die zweifeln.“

Die Ursachen von Zweifel können ein weites Spektrum umfassen. Dazu gehören offener Ungehorsam, heimliche Sünde, Unwissenheit über Gottes Verheißungen, falsche Vorstellungen über das Leid (Hebr. 12,7), Schlafmangel, Themen der psychologischen Gesundheit, usw. Die Gründe für Zweifel und einen Mangel an Heilsgewissheit zu erkennen ist seelsorgerlich höchst bedeutsam.

Satan ist der große Ankläger, der Lügen in Halbwahrheiten verpackt, um die Auserwählten zu betrügen und ihres Vertrauens zu berauben. Er ist der Feind des Volkes Gottes und eine seiner Strategien ist, ständig Pfeile des Zweifels zu verschießen, indem er die Brüder fälschlicherweise beschuldigt, obwohl er am Kreuz selbst entwaffnet und gedemütigt wurde (Kol. 2,15). Beeke merkt an, dass Satan, wenn er uns nicht von unserem Gehorsam abbringen kann, uns in unserer Sicherheit angreifen wird[13]. Das Streben der Christen ist eine Sache der geistlichen Kriegsführung (Eph. 6,12). Die geistliche Waffenrüstung des Gläubigen besteht im Wesentlichen aus verschiedenen Elementen des Evangeliums (Wahrheit, Errettung, Gerechtigkeit, Frieden, usw.), die man sich betend selbst predigt und zuspricht. Der Schild des Glaubens im Versprechen des Evangeliums ist es, der vor den brennenden Pfeilen des Zweifels schützt (Eph. 6,16).

Warum Heilsgewissheit so wichtig ist

Heilsgewissheit ist nicht nur wichtig, weil sie den Gläubigen Trost schenkt, sondern weil sie auch das Leben in freudiger Heiligkeit und das nie endende Loben Gottes anregt.

Martyn-Lloyd Jones betont was auf dem Spiel steht, wenn Unsicherheit über die Heilgewissheit besteht: „Wir sollten uns alle Gedanken über unsere Heilsgewissheit machen, denn wenn sie uns fehlt, fehlt uns auch die Freude und wenn uns die Freude fehlt, ist unser Leben vermutlich wenig lebenswert“[14].


 

[1] Cardinal Robert Bellarmine (1542–1621) schrieb: “The geratest of all Protestant heresies is assurance (Die größte aller protestantischen Häresien ist die Heilsgewissheit)“

[2] J.I. Packer, Eine Ansprache auf einer Konferenz: „Sanctification and Assurance“.

[3] Anmerkung des Übersetzers: eine wichtige Bekenntnisgrundlage vieler reformierter Kirchen aus den Jahren 1618-1619 in den Niederlanden

[4] J.I. Packer in Knowing God, (London: Hodder and Stoughton, 1975) 252. Zu deutsch: Gott erkennen.

[5] J.I. Packer, Ein Konfeferenzbeitrag unter dem Titel: “Assurance.”

[6] Andrew Bonar, ed., Memoir and Remains of the Rev. Robert Murray M`Cheyne (Edinburgh, 1894), 293.

[7] D. A. Carson, “Reflections on Christian Assurance,” WTJ 54 (1992): 1-29, p25.

[8] Council of Trent 1547.8.

[9] A.N.S. Lane, “Calvin’s Doctrine of Assurance,” Vox Evangelica 11 (1979): 32-54, 53

[10] J.I. Packer, Knowing God, 251.

[11] Bryan Chappell “An explanation of the New Perspective on Paul.”

[12] John Calvin, Institutes, 3.2.16, 17.

[13] Joel R. Beeke, Knowing and Growing in Assurance of Faith:116.

[14] Martyn-Lloyd Jones The Sons of God, Rom. 8:5-8, 16.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert