Sich auf die Stürme des Lebens vorbereiten

Christina Fox

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Dort wo ich lebe, ist gerade Huricane Saison. Und wie jeder weiß, der mit den Gebieten am Atlantik oder in der Karibik vertraut ist, ist es wichtig, auf einen Hurrikan vorbereitet zu sein. Jeden Sommer stocken wir unsere Vorräte an Batterien, Wasser, Konserven und anderen Notwendigkeiten auf. Wir achten darauf, dass die Äste unserer Bäume zurückgeschnitten sind. Wir entwerfen einen Plan, wohin wir im Falle einer Evakuierung gehen werden.

Doch viele von uns, die in Küstennähe leben, können bei ihren Vorbereitungen nachlässig werden. Wenn die letzte Sturmwarnung schon ein paar Jahre her ist, verzichten wir darauf, unsere Vorratskammern aufzufüllen. Obwohl die Meteorologen uns jedes Jahr warnen, vorbereitet zu sein, warten wir allzu oft lieber, bis tatsächlich ein Sturm am Horizont heranzieht.

So war es auch in dem Jahr, als ich im neunten Monat schwanger war und zwei Stürme der Kategorie 3 unsere Küstenstadt heimsuchten. Die Läden waren überfüllt mit Menschen, die Lebensmittel und Wasser kauften. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, wohin ich gehen und was ich mitnehmen sollte. Die Warteschlangen an den Tankstellen waren lang. Und nach dem Sturm, als alle dann wochenlang keinen Strom hatten, wurde mir klar, wie wichtig es ist, sturmfest zu sein.

Die Stürme des Lebens

Es scheint vernünftig zu sein, sich rechtzeitig auf einen Hurrikan, Tornado oder einen Schneesturm vorzubereiten. Aber wie sieht es mit den Stürmen des Lebens aus? Sollten wir uns im Voraus auf Zeiten der Prüfung und des Leids vorbereiten?

Ich glaube, dass es wichtig ist, unseren Verstand und unser Herz auf die unvermeidlichen Prüfungen des Lebens vorzubereiten. Ohne ein theologisches Fundament, das uns hilft, mit solchen Stürmen umzugehen, ist die Gefahr größer, dass wir von den heftigen Winden des Leidens umgeworfen werden, wenn sie kommen.

Was bedeutet es, ein theologisches Fundament zu haben? Es bedeutet, dass wir uns mit der Theologie in Bezug auf das Leid auseinandersetzen müssen: Wir müssen wissen, was wir über Gott, seine Souveränität und die Nöte, die wir in dieser Welt erleben, glauben und warum.

Sich eine Theologie des Leidens aneignen

Wie können wir uns also eine Theologie des Leidens aneignen? Wie können wir uns ganz praktisch auf die Stürme des Lebens vorbereiten? Hier sind vier einfache Möglichkeiten, wie wir uns auf die Stürme von morgen vorbereiten können. Es ist wie das Zusammensammeln von Hurrikanvorräten.

  1. Studiere das Wort.
    Wir müssen uns damit beschäftigen, was die Bibel über Prüfungen und Leiden sagt. Warum gibt es sie? Wie sollten wir darauf reagieren? Wie nutzt Gott das Leid in unserem Leben? Wir müssen uns auch intensiv damit auseinandersetzen, was die Bibel über Gott, seine Person und seinen Charakter lehrt. Es macht einen großen Unterschied, ob wir glauben, dass Gott es auf uns abgesehen hat, oder ob wir glauben, dass er in allem, was er tut, heilig, gerecht und gut ist.
  2. Erkenne Gottes Souveränität an.
    Erkenne Gottes Souveränität an. Was wir über Gottes Souveränität glauben, spielt eine wichtige Rolle dabei, wie wir dem Leid begegnen. Glauben wir, dass er die absolute Kontrolle über alles hat, was geschieht? Vertrauen wir darauf, dass er alle Dinge, auch unser Leid, zu unserem Besten und zu seiner Ehre einsetzt? Wie können wir auf seine Souveränität vertrauen und darin Hoffnung finden?
  3. Lerne Bibelverse auswendig.
    Wir müssen Verse auswendig lernen, die uns die richtige Sicht auf das Leiden und die Prüfungen des Lebens vermitteln. Wir können uns die Verse einprägen, in denen es um Gottes Verheißungen für uns geht, um die Hoffnung, die wir in Christus haben und darum, wie Gott das Leiden in unserem Leben zu unserer Umgestaltung und zu seiner Ehre nutzt. Es gibt einige wichtige Verse in Römer 8, wie zum Beispiel Römer 8,18; 28-30; 35-39.
  4. Wir brauchen ein aktives Gebetsleben.
    In den ruhigen Zeiten des Lebens müssen wir im Gebet wachsen und lernen, uns in allen Dingen an Gott zu wenden. Je mehr wir Gott im Gebet vertrauen und uns auf ihn verlassen, desto mehr werden wir das Gebet auch in den Prüfungen des Lebens nutzen. In einer Krise neigen wir dazu, Dinge instinktiv zu tun. Das Gebet sollte instinktiv sein, genauso wie das Atmen.

Vor zehn Jahren brachte ich dann mein erstes Kind zur Welt, nachdem ein Hurrikan durch unsere Stadt gefegt war. Es war eine beängstigende Zeit, die ich nicht so leicht vergessen kann. Den Stürmen des Lebens unvorbereitet zu begegnen, ist ebenfalls beängstigend. Gerade in den friedlichen und ruhigen Zeiten müssen wir uns die Theologie des Leidens verinnerlichen, indem wir sorgfältig in der Bibel lesen und über schwierige Fragen beten. Und wir müssen für einen Glauben beten, der sich den Verwüstungen stellt, die die Stürme des Lebens hinterlassen. Einen Glauben, der sagen kann: „Gelobt sei der Name des Herrn!“


Christina Fox: Preparing for the Storms of Life 25.06.2014. Übersetzt mit freundlicher Genehmigung von DesiringGod.org.

 

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