Von der Bedeutung meiner Identität in Christus

Die Identität in Christus ist ein zentrales Thema im christlichen Glauben. In dieser Thematik geht es darum, wie Christen ihre Identität aufgrund des Glaubens an Jesus Christus gestalten. Die Vorstellung, dass die Beziehung zu Christus die Grundlage für die eigene Identität bildet, hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben, die Werte und die Entscheidungen der Gläubigen. In diesem Artikel wird genauer hingeschaut, wie der Glaube an Jesus die Identität einer Person prägt und welche Bedeutung dies für das individuelle Leben und die Gemeinschaft der Gläubigen hat.

Um das besser zu verstehen, schauen wir uns kurz das Problem an. Wegen dem Sündenfall ist der Mensch von Natur aus von Gott getrennt. Die Sünde hatte große Auswirkungen auf unser Wesen. Zum einen sind wir verunreinigt wegen unserer Sünden (Handlungen). Zum anderen sind wir getrennt als Sünder von Gott (Wesen). Das bedeutet, dass der Mensch in allen Ebenen seines Wesens, ob es nun seine Handlungen/Taten oder sein Wesen betrifft, in der Sphäre des alten Adams lebt. Gott ist heilig, rein und vollkommen. Seine Ebene ist die himmlische Sphäre. Beide Ebenen sind somit vollständig getrennt voneinander. Gottes Absicht aber ist die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit den Menschen. Er sandte seinen Sohn, der auf diese Erde kam um für unsere Sünden zu sterben. Nur der Tod konnte Verbindung zu Gott wiederherstellen. Das ist das Evangelium.

Die Gefahr hierbei ist, dass wir eine falsche Vorstellung vom Evangelium haben. Das Evangelium bewirkt eine Veränderung aller drei Ebenen. Es bewirkt nicht nur eine Veränderung des Verhaltens, sondern auch des Wesens. Das Evangelium berührt nicht nur das, was man tut, sondern auch, was man ist. Das Evangelium ist nicht nur eine Lösung für deine Sünden (deine Handlungen), sondern auch für dich persönlich als Sünder (deine Identität). Gott hat nicht nur etwas für dich getan, sondern auch in und mit dir.

Die Verunreinigung durch Taten, bedeutet, dass wir gereinigt werden müssen. Das Blut des Herrn Jesus ist das einzige, was uns reinwäscht. Dabei offenbaren unsre Werke unser Wesen. So ist es auch bei der Sünde gegen Gott. Es geht nicht nur um unsere Taten. Es geht um unser Wesen. Wesensveränderung ist das, was das wahre Christentum von allen anderen Religionen unterscheidet. An genau dieser Stelle sieht man häufig, dass das Evangelium nur halb gepredigt wird. Meist wird es nur als Mittel zur Vergebung der Sünden gepredigt. Das findet man aber auch in anderen Religionen. So gibt  es Vergebung der Sünden für wahren und echten Frieden im Islam oder vollständige Vergebung der Sünde mit Bemühung die Fehler nicht mehr zu machen um in den Armen Shivas zu ruhen (im Hinduismus).

Wenn hier jetzt das Evangelium aufhören würde, wäre es keine gute Nachricht, sondern eine traurige Nachricht. Warum? Weil das Evangelium dir zeigt, wie du deine Sünden bekennen kannst, dir aber keine Kraft gibt, sie nicht mehr zu tun. Viele Christen glauben, dass sie nur eine veränderte Raupe sind, obwohl sie in Wirklichkeit Schmetterlinge sind. Raupen kriechen auf den Boden und Schmetterlinge fliegen durch die Luft. Veränderte Raupen krabbeln auf dem Boden, obwohl sie fliegen könnten. Das sind Christen, die meinen, ihre Taten sind vergeben, aber ihr Wesen (alte Adam) nicht. Das Evangelium ist eine Gottes Kraft, um einen Menschen in einen neuen Menschen zu verwandeln.

Die Zustände eines Menschen sind die: erst lebt man ohne Gott, dann zeigt das Gesetz, wie ein Detektor, wer Gott ist und wer wir sind und deckt unsere Sünden auf bzw. zeigt uns unsere Sünden. Durch das Blut werden wir reingewaschen und unser Schuldschein wird ausgelöscht. Dann bekommen wir den heiligen Geist, der uns führt und leitet. Wir sind dann in Christus, also frei vom Gesetz. Es klagt uns nicht mehr an.

In 1.Johannes 5,11 steht: „Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“ Das Leben ist in seinem Sohn. Wir haben nicht nur Leben durch Jesus, sondern wir haben Leben in Jesus. Wie kommen wir dahin, in Jesus/in Christus zu sein? Du musst nichts dafür tun, denn es wurde bereits alles auf Golgatha getan. Römer 6,4 beschreibt den ganzen Vorgang. Der nächste Vers (6,5) macht es dann noch deutlicher. „Denn wenn wir mit ihm zusammengewachsen sind, ihm gleich geworden in seinem Tod…“ Wir werden also mit Christus zu einem Wesen. Wir bekommen durch den Tod Christi die Befreiung von der Welt, von der alten Sphäre, in der die Sünde regiert und werden in die neue Sphäre Christi versetzt. Unsere neue Identität ist in Christus, deshalb befinden wir uns geistig in der Auferstehungswelt. Wir wurden verwandelt und sind eine neue Schöpfung.

In der heutigen Christenwelt wird oft gesagt „deine Identität hängt nicht von deinem Verhalten ab, sondern davon, wie Gott dich sieht.“ Das führt aber zu zwei Problemen. Erstens kann es sein, dass der Mensch so zu leben versucht, wie Gott ihn sieht. Das kann nur zum Scheitern und zum Abdriften führen.  Zweitens, bedeutet es, dass man Verhalten vom Wesen trennt.  Die Lösung ist, das zu glauben was Gott mit und in dir getan hat. Gott hat etwas völlig Neues in dir geschaffen. Das lehrt uns auch 2. Kor. 5,7, dass wenn jemand in Christus ist, er eine Neuschöpfung ist.

1.Johannes 3,1: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch!“ Es geht also nicht nur darum wie Gott dich sieht oder nennt, sondern darum was du bist. Wenn du in Christus bist, in der himmlischen Sphäre, dann hat Gott etwas Neues aus dir gemacht. Du bist mit Christus eins geworden. Gott sieht dich nicht nur als vollkommen – du bist vollkommen. Sind wir Christen nicht oft wie der verlorene Sohn, der sich freuen würde, ein Diener zu sein? Dabei sind wir weit mehr!

Satans Absicht ist es, unsere Identität in Christus zu verschleiern. Das wir nicht mehr erkennen, was es wirklich bedeutet in Christus zu sein, so dass wir versuchen mit Werken gerecht zu werden oder immer noch an Dingen hängen, die seit der Wiedergeburt hinter uns liegen (alte Sünden, das Gesetz…). Wenn uns nicht bewusst ist, was es heißt in Christus zu sein, verleitet uns der Feind entweder zur Gesetzlosigkeit oder zur Gesetzlichkeit. Beide Wege führen in die Irre.

In Christus  zu sein, bedeutet:

  • eine neue Schöpfung in Christus zu sein:  2.Kor 5,17: “Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.”
  • Errettung durch  Jesu Blut: Eph 1,7: “In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade.”
  • Teuer erkauftes Besitztum Gottes: 1.Kor 6,20: “Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden. Verherrlicht nun Gott mit eurem Leib!”
  • Befreiung von der Herrschaft der Finsternis Kol 1,13: “Er hat uns gerettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe.”
  • Rechtfertigung: Röm 5,1: “Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.”
  • Freiheit von Verdammnis Röm 8,1: “Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.”
  • erwählt, heilig und geliebt Kol 3,12: “Zieht nun an als Auserwählte Gottes, als Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut!”
  • ein Freund Gottes: Joh 15,15: “Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe.”
  • mehr als Überwinder durch den, der mich geliebt hat Röm 8,37: “Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat.”
  • ein Tempel des Heiligen Geistes 1.Kor 6,19:“Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört”
  • versiegelt mit dem Heiligen Geist der Verheißung Eph 1,13: “In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.”
  • ein Glied am Leib Christi 1.Kor 12,27: “Ihr aber seid Christi Leib und, einzeln genommen, Glieder.”
  • tot der Sünde und lebend für Gott Röm 6,2+11: “Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben?”
  • stark im Herrn Eph 6,10:“Schließlich: Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke!”
  • ein Teilhaber der göttlichen Natur 2.Petr 1,4: “Durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid.”
  • verwandelt in sein Ebenbild 2.Kor 3,18: “Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.”
  • versetzt mit Christus in himmlische Örter Eph 2,6: “Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus,”
  • ein Bürger des Himmels Phil 3,20: “Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten.”
  • fähig, alles zu tun durch Christus, der mich stärkt Phil 4,13: “Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.”
  • lebendig Eph 2,5: “auch uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht – durch Gnade seid ihr gerettet!”
  • ein Überwinder in der Welt 1.Jo 5,4: “Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.”

 

So sieht Gott dich und mich, jeden der zu ihm gehört: Als eine veränderte und neue Schöpfung. Möge uns dieser Blick unserer Identität uns zum Nachdenken und zur Erkenntnis bringen, dass wir etwas Besonderes sind und vor allem von Gott geliebt, ohne dass wir was hinzufügen können. Ihm sei die Ehre dafür.

 

 

 

 

 

Ein Kommentar

  1. […]  So sieht Gott dich und mich, jeden der zu ihm gehört: Als eine veränderte und neue Schöpfung. Möge uns dieser Blick unserer Identität uns zum Nachdenken und zur Erkenntnis bringen, dass wir etwas Besonderes sind und vor allem von Gott geliebt, ohne dass wir was hinzufügen können. Ihm sei die Ehre dafür. https://www.glaubend.de/von-der-bedeutung-meiner-identitaet-in-christus/ […]

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